Tübingen

Ein Rückzugsraum

Die Geschehnisse am Europaplatz sowie die Gründung einer Bürgerinitiative gegen die Umgestaltung des Anlagenparks kommentierte Sabine Lohr („Dick auftragen macht unglaubwürdig“, 14. September).

17.09.2020

Von christoph Hölscher, Tübingen

Dass sich Frau Lohr in ihrem „Übrigens“ vom Montag über die Bürgerinitiative Anlagenpark ärgert, ist meiner Meinung nach kein Grund, die vorgetragenen Befürchtungen als Quatsch von vorwiegend älteren Tübingern abzutun. Anscheinend kommt es noch schlimmer, als es sich 2017 die Teilnehmer/innen eines Auftakt-Workshops „Park am Anlagensee“ träumen ließen. Meines Wissens bleibt es bei solch einem Auftakt an Bürgerbeteiligung.

Rückblende: Der ein oder andere TAGBLATT-Leser mag sich noch an die Hintergrundseite des rührigen Herrn Triebold erinnern, der im September 2006 im Artikel „Wöhrd-Anlage für die Zukunft“ bereits die Besorgnis ausdrückte, wie es mit dem stadthistorischen Kleinod weitergehen würde. Anscheinend darf dieser nicht bleiben, was er mal war, sondern muss mit aller Macht den Freizeitbedürfnissen und dem grünen Mobilitätswahn einer jünger erscheinenden Stadtgesellschaft angepasst werden.

Es ist fraglich, ob der Neue Park jemals wieder in der Tübinger Stadtgeschichte den Platz einnimmt, den er einmal innehatte und der für die Bürger ein Rückzugsraum inmitten der Stadt war.