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Ein Leben mit negativem Schufa-Eintrag – was ändert sich?

13.06.2019

Ein negativer SCHUFA-Eintrag kann den Alltag durchaus erschweren – doch gibt es Ausweichangebote zu normalen Langfrist-Verträgen? Bild: Pixabay

Ein negativer SCHUFA-Eintrag kann den Alltag durchaus erschweren – doch gibt es Ausweichangebote zu normalen Langfrist-Verträgen? Bild: Pixabay

Ein negativer Eintrag in der Schufa oder in einer anderen Auskunftsdatei kann schnell entstehen, als viele Bürger glauben. Die Einträge treffen nicht nur diejenigen, die angeblich nicht mit Geld umgehen können. Nein, sie können auch verantwortungsbewusste Personen treffen. Die plötzliche Arbeitslosigkeit oder Krankheit, einige Ratenverträge oder Kredite, Rechnungen, die erst geschoben werden, dann untergehen. Und schon ist es geschehen. Aber was bedeutet so ein negativer Eintrag und wie lebt es sich damit? Dieser Artikel schaut sich das einmal an.

Kreditvergabe ist deutlich erschwert bis unmöglich

Wer negative Einträge bezüglich seiner Bonität bei entsprechenden Auskunfteien vorweist, hat oft ein Problem, Kredite zu bekommen. Dabei gibt es einen Unterschied zwischen Personen, die sich bereits in der Privatinsolvenz befinden und denen, die aus Unachtsamkeit einen negativen Eintrag aufweisen. Genau diese Verbraucher denken durchaus daran, einen Kredit aufzunehmen. Kleinere Konsumentenkredite sind schließlich praktisch und ist die finanzielle Situation in Ordnung, dann dürfte der Kredit doch wieder machbar sein? Nicht, nicht unbedingt. Ein negativer Eintrag ist oft ein K.o.-Kriterium für die Banken. Herkömmliche Kredite werden dann fast immer abgelehnt. Trotzdem gibt es teilweise Optionen:

- Herkömmlicher Kredit – langjährige Bankkunden haben bei niedrigen Kreditsummen teils Glück. Diese Kredite werden nun jedoch teurer vergeben, da die Zinsen massiv erhöht werden. Zudem sind Sicherheiten notwendig.

- Trotz Schufa – es gibt etliche Anbieter, die Kredite trotz Schufa vergeben. Die SCHUFA und andere Auskunftsdateien werden nun nicht beachtet, dafür aber die finanzielle Situation. Diese muss nachgewiesen werden, auch werden Sicherheiten erwartet. Allgemein sind diese Kredite ebenfalls teurer, da der Vergeber sich selbst eine Sicherheit über die höheren Kosten schafft.

- Von privat – nicht nur im Bekanntenkreis, sondern auch von fremden Privatpersonen können heute Kredite aufgenommen werden. Es gibt spezielle Kreditportale, bei denen Privatleute Gelder an Kreditnehmer verleihen, da diese Anlageform für sie rentabler ist, als andere Varianten. Wichtig ist, dass Interessenten genau auf die Plattform schauen und mit dem Kreditgeber einen festen und ausführlichen Vertrag schriftlich vereinbaren. Der Vertrag muss die Kreditsumme, Zinsen, Enddatum der Rückzahlung sowie sämtliche Ratenbedingungen beinhalten. Ob Kreditnehmer hier Erfolg haben, hängt von vielen Faktoren ab. Privatleute schauen auf mehr als nur die Bonität des potenziellen Kreditnehmers.

Versicherungsverträge: Die Hürden lauern

Während bei Krediten noch relativ leicht zu vermuten ist, dass ein negativer Eintrag Probleme machen könnte, unterschätzen viele Betroffene mitunter Versicherungen. Auch hier gibt es Schwierigkeiten:

- Kfz-Versicherung – in der Basisvariante ist die Kfz-Haftplicht, teils auch in der erweiterten Form mit höheren Deckungssummen, unproblematisch. Die Basis-Haftpflicht ist eine Pflichtversicherung; Versicherungsgesellschaften dürfen Interessenten gesetzlich nicht abweisen, sondern müssen stets die Basisform anbieten. Nähere Infos hierzu lassen sich auf kfz-versicherung-trotz-schufa.com finden.

Hat der Interessent hat in der Vergangenheit einen Versicherungsbetrug bei dieser Gesellschaft begangen, dar die Versicherung ihm den Vertrag verweigern. Offene Forderungen können auch ein Hinderungsgrund sein, jedoch muss hier eine Regelung verhandelt werden.

- Privathaftpflicht/Hausrat – das sind keine Pflichtversicherungen, sodass sich Versicherungsgesellschaften ihre Versicherungsnehmer aussuchen dürfen.

- Zusatzversicherungen – Krankenzusatzversicherungen können ebenso problematisch sein und das nicht nur für den Versicherungsnehmer. Es kann auch zu einer Ablehnung kommen, wenn die Kinder versichert werden sollen.

Rund um neue Versicherungsverträge gilt jedoch immer, dass es Möglichkeiten gibt. Ausschlaggebend ist letztendlich die aktuelle finanzielle Situation, denn wer den Jahresbetrag einer Versicherung im Voraus zahlt, der wird selten abgelehnt – insbesondere, wenn eine Selbstbeteiligung mit im Spiel ist. Letztendlich ist dieser Weg ohnehin empfehlenswert, da die einmalige Zahlung deutlich günstiger ist, als die monatliche oder vierteljährliche Zahlweise.

Weitere betroffene Bereiche

Sehr viele Betroffene wissen zuerst gar nichts von ihrem negativen Eintrag. Sie haben ihre Rechnungen bezahlt, allerdings erst verspätet nach einer Mahnung und der Eintrag entstand. Und genau diese Bürger stoßen in ganz anderen Situationen über ihren Eintrag:

- Handyverträge – während Handytarife auch trotz eines negativen Eintrags in den meisten Fällen vergeben werden, betrifft dies nicht den Kauf eines Handys. Die beliebten Kombiverträge aus Smartphone und Tarif kommen somit nur teilweise zustande, das Smartphone wird abgelehnt, dem Tarif zugestimmt.

- Ratenkäufe – hier gibt es durchaus Probleme. Mit einem Mal funktioniert der Kauf des TV-Geräts auf Raten nicht mehr, auch andere Shops schließen die Ratenzahlung aus.

- Rechnungskauf – er steht teils nicht mehr zur Verfügung, angenommene Bestellungen müssen geändert werden. Je nach Bonitätsauskunft wird die Vorkasse per Sofort- oder normaler Überweisung erwartet.

- Mietverhältnisse – mittlerweile erwarten die meisten Vermieter eine Bonitätsauskunft, aus der Informationen über den Score ein Eintrag hervorgehen. Immobilienunternehmen holen die Bonitätsauskunft selbstständig ein. Während private Vermieter oftmals Interessenten mit Einträgen ablehnen, sind manche Gesellschaften eher dazu bereit, einen Vertrag zu vergeben. Doch: Es kommt auf die Region und die aktuelle Nachfrage an.

Negative Einträge beeinflussen das Leben nachhaltig, doch sind sie zumindest nicht in Stein gemeißelt. Betroffene sollten unbedingt selbst eine Auskunft einholen und prüfen, ob nicht noch veraltete Einträge aufgeführt sind. Die Löschfristen sind festgelegt, zudem ist es teils sogar möglich, bald ablaufende Einträge löschen zu lassen, sofern ein berechtigter Grund besteht. Würde der negative Eintrag in zwei Monaten gelöscht werden, für den Vermieter muss jetzt aber schon eine Auskunft vorgelegt werden, ist eine vorzeitige Löschung durchaus denkbar. Das trifft aber nur auf Personen zu, die keine aktuellen oder offenen Einträgen mehr haben.

Es gibt durchaus Abhilfe bei einem negativen SCHUFA-Eintrag. Mittlerweile haben sich in vielen Bereichen Ersatzangebote etabliert. Doch Vorsicht: Gerade entsprechende Kredite sind oft nicht günstig. Bild: Pixabay

Es gibt durchaus Abhilfe bei einem negativen SCHUFA-Eintrag. Mittlerweile haben sich in vielen Bereichen Ersatzangebote etabliert. Doch Vorsicht: Gerade entsprechende Kredite sind oft nicht günstig. Bild: Pixabay

Fazit: Negative Einträge erschweren, blockieren das Leben aber nicht

So einfach, wie mit einer sauberen Auskunft, ist das Leben mit einem negativen Eintrag sicher nicht. Dennoch gibt es in vielen Bereichen durchaus gute und solide Lösungen und Optionen. Grundlage ist jedoch immer die aktuelle persönliche Situation. Stammt der Eintrag noch aus einer Arbeitslosigkeit, ist jetzt jedoch längst wieder eine Festanstellung mit einem soliden Gehalt vorhanden, führen viele Wege zum gewünschten Vertrag. Wer allerdings arbeitslos ist oder eine kleine Rente bezieht, der muss oft mit den absoluten Grundverträgen arbeiten und auf vieles verzichten. Aber auch hier gilt: Die Löschfristen greifen in jedem Alter.