Tübingen

Ein Laster für die Diabetes-Früherkennung

Prof. Andreas Neu (links) war begeistert, als Spediteur Andreas Koch (rechts) den 14 Meter langen Silotransporter auf die Wendeplatte zwischen den Gebäuden des Uniklinikums bugsierte.

03.10.2021

Von rum

Bild: Frank Rumpel

Bild: Frank Rumpel

Denn auf dem Silo macht Koch großformatig auf den Typ-1-Diabetes aufmerksam. „Jährlich erkranken mehr als 3000 Kinder und Jugendliche am Typ I, Tendenz steigend“, sagte Neu, Präsident der Deutschen Diabetes Gesellschaft und kommissarischer Ärztlicher Direktor der Abteilung Neuropädiatrie an der Kinderklinik.

Wichtig sei die Früherkennung, um die plötzlich und unverschuldet auftretende Krankheit behandeln zu können. Andernfalls drohe eine lebensgefährliche Stoffwechselentgleisung, die so genannte Ketoazidose. Selbst mit Behandlung haben Betroffene ein Leben lang mit der Krankheit zu tun.

Bei Kochs Tochter Josephine (Mitte) wurde die Diabetes früh erkannt. „Mama hat gemerkt, dass ich zu viel trinke“, sagte die Siebenjährige. Bis zu drei Liter Wasser seien es pro Tag gewesen, ergänzte ihr Vater. Ständiger Durst kann eines der Warnzeichen für eine Diabetes sein. Häufiges Wasserlassen, Gewichtsabnahme und stetige Müdigkeit sind weitere, weil Insulinmangel im Körper zu stark erhöhten Blutzuckerwerten führt.

Josephines Kinderarzt überwies die Kochs an die Tübinger Kinderklinik, wo die Krankheit diagnostiziert wurde. „Dieses Schicksal wollten wir anderen ersparen“, sagte Koch, der bei Balingen ein Speditionsunternehmen hat. Also ließ er einen seiner LKW, in dem Baustoffe transportiert werden, mit dem Kampagnenmotiv bekleben, um das Thema auf die Straße zu bringen.