Tübingen · Betreuung

Ein Kitajahr mit Besonderheiten

Der Tübinger Gesamtelternbeirat blickt zurück auf das Kindergartenjahr 2019/20 – und hofft auf Normalität.

07.08.2020

Von ST

„Das Kita-Jahr 2019/20 hat uns Eltern und Familien aufgrund der Corona-Pandemie vor ganz besondere Herausforderungen gestellt und uns dabei schmerzlich die fehlende Aufmerksamkeit für unsere nicht schulpflichtigen Kinder und deren Bedürfnisse aufgezeigt.“ Mit diesem Satz beginnen die Väter und Mütter, die sich im Tübinger Gesamtelternbeirat an Kinderbetreuungseinrichtungen (GEB) organisieren, ihren Rückblick auf das zu Ende gegangene Kitajahr. „Mit der Rückkehr in den Regelbetrieb unter Pandemiebedingungen“, schreiben sie in ihrer Pressemitteilung, „erhofften sich viele Familien, einen kleinen Teil ihrer Normalität zurückzuerhalten.“

Die letzten vier Wochen haben gezeigt, so der GEB, „dass trotz der Rückkehr aller Kinder in die Kitas, Familien ungleich mehr belastet sind.“ Die Stadtverwaltung hat sich mit dem Regelbetrieb unter Pandemiebedingungen dazu entschieden, eine Kürzung der Öffnungszeiten als Lösung umzusetzen. Dieses Vorgehen wurde initial von Elternseite unterstützt. „Die letzten Wochen haben deutlich gemacht, dass dies keine Dauerlösung sein kann“, so die Eltern. Um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie weiterhin zu gewährleisten, fordern die Eltern Betreuungszeiten von mehr als 35 Stunden sicherzustellen.

Verlässliche Perspektive

Maßnahmen, die den Regelbetrieb unter Pandemiebedingungen ermöglichen, aber bisherige Standards in der Betreuung aufweichen, dürfen aus Sicht der Eltern „nur unter einer strengen zeitlichen Kontrolle“ umgesetzt werden: etwa die Reduzierung des Personalschlüssels, die Überbelegung einzelner Gruppe, deren Zusammenlegung, die kurzfristige Qualifizierung von Quereinsteigern und die Reduzierung der Öffnungszeiten. In vielen dieser Punkte brauche es dringend eine verlässliche Planungsperspektive für die Eltern, so der GEB.

Sie halten es zudem für wichtig, „für jede Einrichtung und Gruppe kreative Lösungen zu finden, um spätestens im Kindergartenjahr 2020/21 wieder in einen nahezu lückenlosen“ Regelbetrieb einsteigen zu können.“ Dazu gehöre auch, „dass Familien während der Schließzeiten im Sommer eine Notfallbetreuung angeboten werden muss“. Es sei nicht nachvollziehbar, warum gerade in diesem Jahr auf diese verzichtet wird. „Wir empfehlen hierfür dringend die Einbindung der Elternvertretungen in den Kitas vor Ort. Diese können und wollen zu kreativen Lösungen innerhalb der Kitas ihren Beitrag leisten.“