Entringen · Spende

Schmökern mitten im Dorf

Entringer Unternehmer finanzierten ein Bücherhäusle.

04.06.2023

Von Werner Bauknecht

Kaum eröffnet, schon umringt: das neue Bücherhäusle in der Entringer Ortsmitte. In der Mitte hat Initiator Albin Maisch Platz genommen. Bild: Werner Bauknecht

Kaum eröffnet, schon umringt: das neue Bücherhäusle in der Entringer Ortsmitte. In der Mitte hat Initiator Albin Maisch Platz genommen. Bild: Werner Bauknecht

Seit vergangenem Freitag gibt es in Entringen ein Bücherhäusle. Standort ist ganz zentral: direkt unterhalb der Zehntscheuer auf dem Dorfplatz. Dabei legten die Entringer Wert darauf, dass es kein üblicher Bücherschrank ist, der da nun steht, sondern ein Häusle. Das besteht aus vier Teilen, also aus quasi vier Schränken.

Zur Eröffnung berichtete der Initiator des Projekts, Albin Maisch, noch einmal über dessen Zustandekommen. „Unsere Bürgermeisterin Christel Halm rief mich an und fragte, ob wir Entringer Unternehmer dem Ort nicht einen Bücherschrank schenken könnten.“ Das sei vor fast drei Jahren gewesen. Dabei habe es mit den Unternehmern kein Problem gegeben, denn die hätten spontan alle zugesagt. Probleme habe es nur mit der Zeit gegeben: „Erst kam Corona, dann kam noch mal Corona, dann gab es für die Unternehmen aufgelaufene Projekte, die man abarbeiten musste“, erklärte Maisch. So seien die Jahre dahingegangen. Jetzt aber habe es geklappt, und er habe daraus gelernt, dass die Menschen sich gerne bei gemeinschaftlichen sozialen Projekten engagierten.

Eine Skulptur mit Funktion

Ihr Ziel sei es gewesen, einen „Bücherschrank der anderen Art“ aufzustellen. Damit kam er zum Architekturbüro Schmelzle in Herrenberg. Die entwarfen das Häusle unter der Prämisse, dass es künstlerisch gestaltet sein solle, und „heraus kam eine Skulptur mit Funktion“, wie Denis Derzsi-Schmelzle es bezeichnete. Die letzten Arbeiten für das Häusle wurden erst zwei Tage vor der Eröffnung von der Firma Kamer abgeschlossen. Die Firmen Arnold und Daumüller kümmerten sich um die Holz- und Metallarbeiten nach Maßgabe der Vorgaben des Vermessungsbüros Schneck.

Tatsächlich ist ein raffinierter Entwurf umgesetzt, der aus vier verglasten Einheiten besteht, dazwischen kann man sich hinsetzen und schmökern. „Das lädt ein zum Verweilen“, so Derzsi-Schmelzle, „und die Menschen können gleichzeitig stöbern und miteinander reden.“ In den untersten Fächern ist Platz für Kinderspielsachen. Da können die Kleinen spielen und die Großen lesen. Die evangelische Bücherei hat sich bereit erklärt, sich um die Betreuung des Häusles zu kümmern.

Halm nahm am Freitag gemeinsam mit Luna, Maischs Enkelin, die Eröffnung vor – ein Pikkolo wurde vorsichtig gegen den Glasrahmen geschlagen. Damit war das Bücherhäusle freigegeben. Bücher abholen oder neue vorbeibringen kann übrigens jeder Bürger. bkn

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Erstellt:
04.06.2023, 15:03 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 08sec
zuletzt aktualisiert: 04.06.2023, 15:03 Uhr

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