Tübingen · Unterstützung

Ein Ersatz für den Tafelladen

Die „Initiative Grundversorgung“ gibt an sechs Stellen in der Stadt kostenlos Lebensmittel ab. Eine freie Auswahl ist aber nicht möglich.

23.03.2020

Von ST

Etliche Tübinger Gruppierungen und Freiwillige haben sich zur „Initiative Grundversorgung“ zusammengeschlossen. Sie schaffen einen temporären Ersatz für die Tübinger Tafel, die derzeit geschlossen hat.

Ab Dienstag, 24. März, geben die Akteure an sechs Orten in der Stadt Lebensmittel an diejenigen aus, die sonst auf die Hilfe der Tübinger Tafel angewiesen sind. Dazu können die Akteure auf die Zuliefererstruktur der Tafel zugreifen. Die Lebensmittel werden kostenlos in rationierten Mengen abgegeben. Helferinnen und Helfer packen die Waren in haushaltsüblichen Mengen zusammen; eine freie Auswahl ist nicht möglich. Die Ehrenamtlichen achten darauf, dass die Abstandsregeln bei der Zusammenstellung und bei der Abgabe der Waren eingehalten werden.

Die folgenden Standorte haben montags bis freitags von 14 bis 17 Uhr geöffnet:

Kinder- und Jugendfarm Derendingen, Saibenstraße 10

Bürgertreff und die Nachbarschaftliche Selbsthilfe (NaSe), Janusz-Korczak-Weg 1

Stadtteiltreff Wanne, Beim Herbstenhof 5

Brückenhaus, Werkstraße 8

Goldene Zeiten, Europaplatz 11

Kirchengemeinde St. Petrus in Lustnau, Pfrondorfer Straße 24

„Wir sind sehr froh, dass wir alle gemeinsam in dieser Ausnahmesituation eine Lösung für bedürftige Menschen gefunden haben“, sagt Bürgermeisterin Daniela Harsch. „Diese Menschen trifft der Wegfall vieler Angebote besonders hart.“

Zu den Initiatoren gehören der Ring politischer Jugend, ein parteiübergreifender Zusammenschluss der politischen Jugendorganisationen (Jusos, Junge Union, Grüne Jugend, Junge Liberale, Linksjugend, die Jungen Europäischen Föderalisten sowie Fridays for Future). Unterstützt werden sie von einigen Stadträtinnen. Der Deutsche Alpenverein stellt seine Kleinbusse zur Verfügung. Die Foodsharing-Akteure stehen ebenfalls mit Rat und Tat zur Seite.

„Damit die Abholung der Lebensmittel reibungslos klappt, stellt die Stadt Ausweise für die Beteiligten der Initiative aus“, erläutert Elisabeth Stauber, Leiterin des Fachbereichs Soziales. „Wir bitten alle Lebensmittelhändler, der Initiative ebenso wie der Tübinger Tafel ihr Vertrauen zu schenken und Lebensmittel zur Verteilung auszugeben.“ Menschen, die das Projekt unterstützen möchten, erreichen die Initiative per E-Mail an grundversorgung-tuebingen@posteo.de.