Handball

EM gerät zur Zitterpartie

Nach dem 25:26 gegen Dänemark ist Deutschland auf Schützenhilfe angewiesen. Die Bad Boys können nur auf ein „Endspiel“ gegen Spanien hoffen.

22.01.2018

Von DPA

Für Deutschlands Philipp Weber waren die Dänen um Toft Hansen eine Nummer zu groß. Foto: dpa

Für Deutschlands Philipp Weber waren die Dänen um Toft Hansen eine Nummer zu groß. Foto: dpa

Die deutschen Handballer müssen bei der EM in Kroatien mit der 25:26-Niederlage gegen Dänemark einen herben Rückschlag hinnehmen und bis zum Duell mit Spanien am Mittwoch (20.30 Uhr/ZDF) mächtig zittern. Um doch noch ins Halbfinale einziehen zu können, ist der Titelverteidiger nun auf Schützenhilfe angewiesen. Immerhin konnten die Iberer gestern Abend gegen angeschlagene Mazedonier mit 31:20 gewinnen und haben damit die Hoffnungen des deutschen Teams am Leben gehalten.

Morgen Abend müssen die dann spielfreien DHB-Spieler dann mitfiebern, wenn Slowenien gegen Spanien und anschließend Mazedonien gegen Tschechien spielen. Erst danach steht fest, ob am Mittwoch bei der Neuauflage des EM-Finals von 2016 zu einem Endspiel um das Halbfinalticket geht. „Sollte es gegen die Spanier zu einem entscheidenden Spiel kommen, verspreche ich, dass wir das gewinnen“, sagte DHB-Vize Bob Hanning gestern nach der Niederlage.

Auf der Suche nach Leichtigkeit

Die deutschen Spieler hatten sich nach dem mühsamen 22:19 zum Hauptrunden-Auftakt gegen Tschechien mit Cevapcici und Bier bei einem Mannschaftsessen auf die Partie eingeschworen. Doch auch diese psychologische Maßnahme brachte nicht die erhoffte Leichtigkeit ins Angriffsspiel des Europameisters. Es dauerte 9:08 Minuten, ehe Uwe Gensheimer den ersten Treffer für die DHB-Auswahl erzielte. Allerdings konnten sich Prokop auf seine Abwehr um den überragenden Finn Lemke und seinen Torhüter Andreas Wolff verlassen.

Gerade einmal neun Treffer gelangen den Dänen in der ersten Halbzeit. Auf der Gegenseite war jedoch wie schon bei dieser gesamten EM das Angriffsspiel der Deutschen zu fehlerbehaftet. Bis auf Julius Kühn (sechs Tore) und mit Abstrichen Steffen Weinhold fehlte aus dem Rückraum erneut die Durchschlagskraft. Das Spiel über die Außen fand ebenfalls kaum statt. Dabei hatte Prokop vor der Partie extra Rune Dahmke nachnominiert, um auf Linksaußen eine Alternative zum zuletzt schwach spielenden Gensheimer zu haben. Der Kieler kam dann auch Mitte der ersten Halbzeit und erzielte vier Tore.

Im zweite Durchgang reagierte Dänen-Coach Nikolaj Jacobsen auf die Probleme seiner Spieler gegen die starke 6:0-Abwehr und wechselte konsequent seinen Torhüter für den siebten Feldspieler aus. Ein taktisches Mittel, das letztlich den Sieg brachte. „Das war der Schlüssel zum Erfolg“, sagte Prokop. So bekam Superstar Mikkel Hansen, der in den ersten 30 Minuten keinen Treffer erzielt hatte, mehr Platz, den er für fünf Tore ausnutzte.

Bis Mitte des zweiten Durchgangs blieb es ausgeglichen, dann nutzte der Olympiasieger die Fehler aus und zog auf 23:20 davon. Rechtsaußen Hans Lindberg erzielte 70 Sekunden vor dem Ende das 26:23. Nach Dahmkes Gegenstoß zum 25:26 kam die Prokop-Sieben drei Sekunden vor dem Ende noch einmal in Ballbesitz, brachte in der Hektik aber keinen Wurf mehr zustande.

Für die deutschen Handballer heißt es nun zum einen Daumen drücken und zum anderen sich auf ein mögliches Endspiel ums Halbfinale vorzubereiten.

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Erstellt:
22.01.2018, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 26sec
zuletzt aktualisiert: 22.01.2018, 06:00 Uhr

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