Rottenburg
Durchsichtig
Kommenden Dienstag entscheidet der Rottenburger Gemeinderat über die Zulässigkeit des angestrebten Bürgerbegehrens gegen das Gewerbegebiet Herdweg/Galgenfeld. Damit befasste sich SPD-Stadtrat Hermann Josef Steur in der „Rathausrunde“ vom 5. Juli.
Lieber Herr Steur, auch Die Linke im Rottenburger Gemeinderat wird einem Bürgerbegehren nur dann zustimmen, wenn die Voraussetzungen dafür stimmen. Im Gegensatz zu Ihnen setzen wir nicht auf ein Scheitern dieses
demokratischen Anliegens vieler Bürger, sondern sind aus
guten Gründen sehr zuversichtlich, dass der Bürgerentscheid gelingen wird und unsere Demokratie stärkt.
Auch wir sind für den Erhalt und wo notwendig für den Ausbau von Arbeitsplätzen auf Rottenburger Gemarkung. Wir verwahren uns aber gegen den Einsatz von unlauteren strategischen Kampfmitteln wie der völlig unseriösen „Imakomm“-Studie vom Frühjahr. Sie sollte im Auftrag der Verwaltung einen Gewerbeansiedlungsnotstand suggerieren, den es weder heute noch absehbar zukünftig gibt. Da wurde mächtig getürkt, ganz im Sinne von Churchill und seinem Hinweis auf den Umgang mit Statistiken.
Diese sehr durchsichtige Überrumpelung haben viele Bürger längst durchschaut und sind immer noch empört, dass im Galgenfeld gegen jede Vernunft unkorrigierbarer Kahlschlag und die Rodung von Wald und landwirtschaftlicher Flächen durchgeführt werden sollen.
Nota bene: Wachstumsrausch, auch der von Sozialdemokraten, zerstört jede ausgewogene und nachhaltige Entwicklung unserer Stadt. Auch Sie frage ich: Sind Sie für die Bewahrung der Schöpfung, oder steht allein schon die Frage danach unter dem Verdacht, demagogisch oder populistisch zu sein?