Kommentar

Durchatmen – und dann an die Arbeit

Das politische Erdbeben vom Sonntag kam keinesfalls aus dem Nichts. Die „taz“ spricht von einer brisanten Mixtur aus „Hass auf die politische Klasse, Abstiegsangst und Fremdenfurcht“, die sich mit den Stimmen für die AfD Bahn brach. Hinzu kam wohl eine Neigung zu rassistischen Erklärungsmustern. Forscher beziffern das rechte Milieu stabil auf etwa ein Fünftel der Bevölkerung. Diese Mixtur entstand nicht erst mit dem Flüchtlingszuzug. Abstiegsangst und Sehnsucht nach überschaubaren Verhältnissen wie einst im Nationalstaat dürften viele der im Land meist jungen und männlichen AfD-Anhänger umtreiben.

15.03.2016

Doch fast 85 Prozent der erfreulich zahlreichen Wähler haben ihr Kreuz gerade nicht bei der AfD gemacht. Verunsicherung muss man ernst nehmen, Rassismus dagegen verurteilen. Es gibt keinen Anlass, politische Prinzipien panisch über den Haufen zu werfen. „Erstmal durchatmen“ ist unsere erste Empfehlung an demokratische Parteien und Politiker. Wir haben weitere: Die Grünen sollten nicht abheben. Ih...

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