Fußball

Durch Doppelschlag in Schieflage

Der VfB Stuttgart hält im Gastspiel auf Schalke lange gut mit, dann machen zwei Gegentore innerhalb einer Minute die 1:3-Niederlage perfekt. Akolo erzielt den Ehrentreffer.

11.09.2017

Von DPA

Dieser Elfmeter schien haltbar: Nabil Bentalebs Strafstoß ließ VfB-Torwart Ron-Robert Zieler unter seinem Bauch durchrutschen. Foto: Getty

Dieser Elfmeter schien haltbar: Nabil Bentalebs Strafstoß ließ VfB-Torwart Ron-Robert Zieler unter seinem Bauch durchrutschen. Foto: Getty

Gelsenkirchen. Vor dem Spiel gab es Sprechchöre und Spruchbänder für den abgewanderten Weltmeister Benedikt Höwedes, nach dem Schlusspfiff tosenden Applaus für das Team. Mit einem 3:1 (1:1)-Erfolg über den VfB Stuttgart hat der FC Schalke das durch den Höwedes-Wechsel nach Turin drohende Stimmungstief vorerst vertrieben.

Dank der Treffer von Nabil Bentaleb (4./Foulelfmeter), des Geburtstagskindes Naldo (47.) und des eingewechselten Torjägers Guido Burgstaller (48.) hat der Revierklub als Tabellenfünfter Kontakt zur Spitzengruppe in der Fußball-Bundesliga hergestellt. Für den Aufsteiger aus Stuttgart hatte Chadrac Akolo (41.) kurz vor der Pause den zwischenzeitlichen Ausgleich erzielt.

Der Unmut unter den 04-Anhängern über den Weggang des beliebten Höwedes war schon kurz nach dem Anpfiff vergessen. Der Stuttgarter Orel Mangala traf im Strafraum den Schalker Amine Harit am Fuß. Nach Intervention von Videoschiedsrichter Manuel Gräfe entschied Referee Frank Willenborg auf Elfmeter. Bentaleb (4.) verwandelte den Strafstoß mit Glück zu seinem zweiten Saisontreffer. VfBSchlussmann Ron-Robert Zieler war der Ball unter dem Körper durchgerutscht.

Stuttgart erholte sich erstaunlich schnell von dem Rückschlag und erarbeitete sich ein Übergewicht. Bis zu 60 Prozent Ballbesitz hatten die Schwaben in der ersten Halbzeit. Nur machten sie daraus zu wenig. So entwickelte sich eine umkämpfte, aber insgesamt schwache Partie.

Die Gelsenkirchener, bei denen Trainer Tedesco etwas überraschend Torjäger Burgstaller bis zur Pause auf der Bank ließ, brachten nach vorne so gut wie nichts zustande. Die Stuttgarter Abwehr geriet im ersten Durchgang auch ohne den verletzten Ex-Schalker und Abwehrchef Holger Badstuber kaum in Gefahr.

Immerhin näherte sich der VfB allmählich dem Schalker Tor. Benjamin Pavard (20.) per Kopf und Simon Terodde (39.) vergaben noch aus aussichtsreichen Positionen, ehe Akolo (41.) nach Vorarbeit von Josip Brekalo zum verdienten Ausgleich traf.

Der vermeintliche psychologische Vorteil für die Stuttgarter durch den Treffer kurz vor der Pause war nach dem Wiederanpfiff schnell dahin. Schalke startete in die zweite Halbzeit mit einem Doppelschlag. Erst schraubte sich der 1,98 Meter große Naldo (47.) nach einem Freistoß von Bastian Oczipka in die Höhe und brachte mit seinem Kopfball sein Team wieder in Führung. Eine Minute danach vollendete der eingewechselte Burgstaller eine schöne Kombination. VfB-Rückkehrer Andreas Beck sah in dem Doppelschlag den entscheidenden Faktor: „Das hat uns das Spiel gekillt.“

Danach versuchten die Stuttgarter alles, um noch einmal heran zu kommen. Da die Schalker nun sicher in der Deckung standen, kam der VfB aber kaum noch zu Chancen. Naldo musste einmal auf der Linie retten. Das war es auch schon von den Schwaben. Aber auch die Gastgeber verwalteten mehr das Ergebnis. dpa