Bundesliga

Duell der Trainerfüchse

Hoffenheims Coach Nagelsmann und sein Freiburger Kollege Streich haben Spaß an taktischen Winkelzügen und kontern sich gegenseitig aus.

24.02.2018

Von (MIT DPA)

Freiburgs Trainer Christian Streich (links) und sein Hoffenheimer Kollege Julian Nagelsmann schätzen sich. Beide haben viel Spaß daran, sich mit immer neuen taktischen Varianten gegenseitig ein Schnippchen zu schlagen. Foto: dpa

Freiburgs Trainer Christian Streich (links) und sein Hoffenheimer Kollege Julian Nagelsmann schätzen sich. Beide haben viel Spaß daran, sich mit immer neuen taktischen Varianten gegenseitig ein Schnippchen zu schlagen. Foto: dpa

Das Baden-Duell in der Fußball-Bundesliga zwischen der TSG 1899 Hoffenheim und dem SC Freiburg (heute, 15.30 Uhr) ist nicht nur wegen des Derby-Charakters außerordentlich interessant. Es ist auch das Zusammentreffen zweier Trainer-Persönlichkeiten, die sich gegenseitig außerordentlich schätzen.

„Christian Streich fasziniert mich als Person, weil er zu vielen Dingen eine klare Meinung hat und diese auch ausspricht. Er hält immer mal wieder ein wichtiges Plädoyer zu verschiedenen Themen“, sagt Julian Nagelsmann, der Coach von 1899 Hoffenheim und mit 30 Jahren der jüngste aktuelle Bundesliga-Trainer, über seinen 22 Jahre älteren Freiburger Kollegen. Streich ist hinter Jupp Heynckes (72/FC Bayern) und Dieter Hecking (53/Bor. Mönchengladbach) der aktuell drittälteste Erstliga-Coach. Er bewundert in erster Linie Nagelsmanns taktische Raffinesse

Varianten im Minutentakt

Beim 3:2 in der Hinrunde hatte Streich einen Heidenspaß daran, die taktischen Winkelzüge seines Kollegens zu studieren und sie zu kontern. Auch heute dürfen sich die Taktikfreunde auf innerhalb von Minuten wechselnde Spielsysteme und Varianten freuen. Aber auch auf Tore: Trotz der taktischen Spielchen gab es in der Vergangenheit zwischen diesen beiden Teams nie Rasenschach. Im Gegenteil, in den letzten neun badischen Duellen fielen 37 Treffer, also durchschnittlich vier pro Begegnung. Und es gab zumeist schönen Fußball. Für Unterhaltung in jeglicher Hinsicht sollte also gesorgt sein.

Zuletzt nahmen beide Teams eine unterschiedliche Entwicklung. Freiburg bewegte sich am oberen Grenzbereich und verlor nur eine seiner letzten zehn Bundesligabegegnungen (1:2 am 22. Spieltag bei Hannover 96). Mit einem Sieg heute könnte der SC punktemäßig zu 1899 Hoffenheim aufschließen. Die TSG hingegen landete in den vergangenen sieben Bundesliga-Begegnungen nur einen Dreier (2:1 gegen den FSV Mainz am 10. Februar) – und ist daher zum Erfolg verdammt, sollte es doch noch zu einem Platz für die kommende Europa-League-Runde reichen. „Das Team und ich sind unfassbar geil aufs Gewinnen, und diese Lust wird im Moment nicht oft genug gestillt“, sagt Nagelsmann.

Aber auch darauf ist Streich eingestellt. Er erwartet heute eine „intensive Auseinandersetzung – wenn wir die Intensität mitgehen können.“ (mit dpa)