Motorsport

Titel und Lizenz in der Tasche

Mick Schumacher hat seinen ersten Triumph als Rennfahrer gefeiert. Er sicherte sich in Hockenheim vorzeitig den Sieg in der Formel-3-Meisterschaft.

15.10.2018

Von DPA

Freude und Erleichterung: Mick Schumacher hat sich im vorletzten Rennen den Titel gesichert. Foto: DANIEL ROLAND

Freude und Erleichterung: Mick Schumacher hat sich im vorletzten Rennen den Titel gesichert. Foto: DANIEL ROLAND

Im Moment des Triumphes dachte Mick Schumacher an das nächste Ziel. Statt einer Partynacht nach seinem Titelgewinn in der Formel 3 war er früh ins Bett verschwunden. Schließlich wollte er auch für das Saisonfinale am Sonntag ausgeschlafen sein. Das beendete er auf dem zweiten Platz. „Ich bin wirklich dankbar, dass ich diesen Moment und diesen Traum leben kann“, sagte der 19-Jährige, als er in Hockenheim vorzeitig seinen ersten Titel als Rennfahrer perfekt gemacht hatte.

Lächelnd beobachtete Mama Corinna unterhalb des Podiums die Champagnerdusche für den Filius. Der Titel sichert ihm auch die Superlizenz, die Fahrerlaubnis für die Formel 1. „Es ist schwierig, die richtigen Worte zu finden“, sagte der Pilot des italienischen Prema-Teams. Das breite Lächeln, die lockeren Plaudereien in den folgenden Medienrunden bewiesen, welche Last von ihm abgefallen ist.

Lange hatte sich Schumacher auch in seiner zweiten Saison in der Nachwuchsserie schwer getan, war in den ersten 14 Rennen nur zweimal aufs Podium gefahren. „Ich habe nie aufgehört, an mir selber in jedem Punkt zu arbeiten“, versicherte Schumacher. Dann kam der Sieg in Spa-Francorchamps, der Strecke, auf der sein Vater einst seinen ersten Grand Prix gefahren und später den ersten Formel-1-Sieg gefeiert hatte. Ausgerechnet hier wendete sich für seinen Sohn das Rennglück. „Der erste Sieg ist immer der schönste“, sagte Mick Schumacher. Es folgten sieben weitere Erfolge und die Fahrt an die Spitze. Mit einem Unfall im ersten Rennen von Hockenheim machte es Schumacher noch einmal etwas spannend, ehe er sich durch Platz zwei im vorletzten Saisonlauf am Samstag den EM-Triumph vor dem Briten Daniel Ticktum sicherte. „Das zu schaffen, was man sich als Ziel gesteckt hat, ist ein schönes Gefühl“, sagte Schumacher.

Der Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff zeigte sich beeindruckt: „Der Junge stand von Beginn an im Fokus und hatte einen Riesendruck. Damit klar zu kommen, ist alles andere als leicht.“ Auch Gerhard Berger lobte und strich die Ähnlichkeiten zwischen Vater und Sohn heraus: „Mick sieht nicht nur aus wie sein Vater, hat nicht nur die gleiche Haltung und denselben Gang – er hat sogar die Unterarme seines Vaters, wie mir gestern aufgefallen ist.“

Bei aller Schwärmerei aber weiß Mick Schumacher, dass seine Ausbildung keinesfalls abgeschlossen ist. Ein sofortiger Sprung in die Formel 1 käme für ihn zu früh. Mögliche Optionen sind die Formel 2, die im Rahmenprogramm der Formel 1 maximale Aufmerksamkeit garantiert, und die japanische Superformel.

Wohin der Weg ihn am Ende schließlich führen soll, daran ließ Mick Schumacher indes keinen Zweifel. „Jeder Rennfahrer hat das Ziel, mal in der Formel 1 zu fahren. Das ist die Königsklasse“, sagte er. Die Frage scheint nun nicht mehr, ob Schumacher junior das wirklich schafft. Sondern nur noch, wann. dpa/sid

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Erstellt:
15.10.2018, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 27sec
zuletzt aktualisiert: 15.10.2018, 06:00 Uhr

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