Basketball-Bundesliga

Per Sweep: Die Tübinger Tigers sind zurück in der 1. Bundesliga

Basketball-Zweitligist Tigers Tübingen hat am Dienstagabend nach fünf Jahren in der Pro A die Rückkehr in die 1. Basketball-Bundesliga geschaff.

23.05.2023

Von Vincent Meissner

Die Tigers Tübingen machen den Aufstieg in die 1. Bundesliga klar. Bild: Ulmer

Die Tigers Tübingen machen den Aufstieg in die 1. Bundesliga klar. Bild: Ulmer

Vor offiziell 3132 Leuten in der Tübinger Paul-Horn-Arena, darunter Tübingens Bürgermeisterin Daniela Harsch und der frühere Tigers-Trainer Aleksandar Nadjfeji, gewann das Team von Trainer Daniel Jansson das dritte Halbfinal-Duell in den Playoffs nach einer nervenaufreibenden Schlussphase gegen die stark ersatzgeschwächten Karlsruhe Lions mit 86:80 (41:35). Damit haben sie die Halbfinal-Serie per Sweep mit 3:0 Siegen für sich entschieden. Erfolgreichster Werfer bei den Tigers war Mateo Seric mit 23 Punkten.

Bei Karlsruhe fehlte nicht nur wie in den beiden vorherigen Halbfinalspielen Spielmacher Bazoumana Koné sondern auch weiter Darko Bajo und diesmal auch Center Maurice Pluskota. Auch Terry Haarmann war nicht dabei. Die Karlsruher hatten somit nur vier deutsche Spieler in der Rotation. Angesichts der Regel, dass immer zwei mit deutschem Pass auf dem Feld stehen müssen, ein herber Nachteil. Und so verteidigten die Lions auch zunächst fast durchgehend mit einer Zonen-Defensive.

Bei den Tigers startete vor allem Mateo Seric mit 7 Punkten am Stück selbstbewusst ins Spiel. Nach einem Dunk von Zac Seljaas führten die Tigers 19:9 nach knapp fünfeinhalb Minuten. Doch Lovell Cabill mit 12 Punkten in Serie für die Lions und Julian Albus mit einem Freiwurf brachten Karlsruhe auf 18:19 ran. Bis zur Viertelpause setzten sich die Tigers wieder leicht ab auf 25:20.

Nach einem Dreier von Erol Ersek (dem erst zweiten erfolgreichen bei 12 Versuchen) zum 30:22 nahm Karlsruhe seine erste Auszeit nach 1:10 Minute im zweiten Durchgang. Doch die Lions ließen sich nicht so recht abschütteln. Die Tigers wirkten hinten unsortiert und nach Albus‘ Dreier zum 33:36 beantragte auch Jansson die erste Auszeit der Tigers 1:35 Minute vor der Halbzeit. Mit 41:35 für Tübingen ging es in die große Pause. Da hatte Karlsruhes Trainer Aleksandar Scepanovic, der sich zuvor schon mit den Unparteiischen und dem Publikum angelegt hatte, noch mal Redebedarf mit den Schiedsrichtern.

Zur Halbzeit hatten beide Teams schwache Distanzquoten: Tübingen 13 Prozent, Karlsruhe 18 Prozent. Unter den Körben dominierten die Tigers in Hälfte eins (29:19). Und auch bei den Assists führten die Tübinger deutlich (13:4).

Zum Schluss wurde es sehr eng

Auch nach dem Seitenwechsel gelang es den Tigers zunächst nicht, sich deutlicher abzusetzen. Dominick von Waaden mit 8 Karlsruher Punkten zum 55:63 für in Serie hielt die Lions im Spiel. Auch, weil die Tigers defensiv schlampig spielten und immer wieder schläfrig wirkten. Mit 65:59 für Tübingen ging es ins Schlussviertel.

Das startete Tübingens Daniel Keppeler mit zwei Freiwurf-Nieten. Und die Karlsruher glaubten an ihre Chance. Nach dem nächsten hergeschenkten Rebound und dem dritten Foul von Bakary Dibba standen die Tigers ratlos da und sahen sich an. Doch den anschließenden Einwurf verlängerte Keppeler auf Dibba, der zum 68:59 eindunkte. Auszeit Karlsruhe. So schnell kann’s beim Basketball gehen. Lanmüller traf per Dreier zum 71:59 und Karlsruhes Cabbil, bis dahin Lions-Topscorer mit 18 Punkten, humpelte nach einem Schlag aufs Knie vorerst raus.

Nach einem Fehlpass von Seljaas dunkte Ivan Karacic zum 67:73 ein, knapp fünf Minuten vor Schluss. Dann dunkte Lorenzo Cugini auf den Ring, zum Gefallen der Tübinger Fans. Doch die Tigers spielten weiter nervös und nach Shungus Fade-away-Wurf zum 71:78 nahm Jansson 3:20 Minuten vor Ende noch mal eine Auszeit. Doch es entwickelte sich ein Nervenspiel. Shungu brachte die Lions 56 Sekunden vor Schluss auf 78:80 ran. Auszeit Tigers. Im anschließenden Angriff beging Seljaas ein Offensivfoul, sein fünftes Vergehen, damit war er raus. Dibba, Ersek und Seric von der Freiwurflinie sorgten für die Entscheidung.

Finale gegen Vechta oder Giessen

Damit stehen die Tigers auch im Finale um die Meisterschaft in der 2. Liga. Gegner ist entweder Rasta Vechta oder die Gießen 46ers, in deren Halbfinal-Duell es aktuell 1:1 steht. Termine für das Finale sind Freitag, 2. Juni, und Sonntag, 4. Juni. Geht es gegen Vechta spielen die Tigers zuerst zu Hause, ist Gießen der Gegner starten die Tübinger mit dem Auswärtsspiel.