Ski alpin

Dreßen auf Wasmeiers Spuren

Abfahrts-Ass verblüfft als Dritter in Wengen. Viktoria Rebensburg geht in Sestriere leer aus.

20.01.2020

Von SID

Packte seine Chance am Hundschopf am Schopf: Thomas Dreßen. Foto: Fabrice Coffrini/afp

Packte seine Chance am Hundschopf am Schopf: Thomas Dreßen. Foto: Fabrice Coffrini/afp

Wengen/Sestriere. Thomas Dreßen saß hoch über der majestätischen Berglandschaft von Wengen mit einem ungläubigen Lächeln im Helikopter, der die Besten der traditionsreichen Lauberhorn-Abfahrt zur Siegerehrung ins „Weltcupdörfli“ bringt. Dass er bei diesem Klassiker als erster Deutscher seit Markus Wasmeier vor 28 Jahren aufs „Stockerl“ rasen würde, „hätte ich nicht gedacht“, sagte der beste deutsche Skirennläufer, „ein Podium am Lauberhorn ist ein Traum, das wollte ich immer mal schaffen. Was soll ich sagen außer geil?“

Nach seinem dritten Platz am Samstag ist der 26-Jährige aus Mittenwald erst der zweite Deutsche nach Wasmeier auf dem Wengener Abfahrts-Podium: Der Doppel-Olympiasieger hatte 1987 gewonnen sowie 1989 und 1992 zweite Plätze geholt.

Nur 0,31 Sekunden fehlten Dreßen auf der nach Schneefall um über einen Kilometer verkürzten Strecke auf den von Tausenden skiverrückten Landsleuten umjubelten Sieger Beat Feuz. Dabei war es nach Rang fünf 2018 erst seine zweite Spezial-Abfahrt im Berner Oberland. „Das war wieder eine Topleistung von ihm“, sagte Cheftrainer Christian Schwaiger. Wieder, weil Dreßen in seiner Comeback-Saison nach schwerer Knieverletzung schon die Abfahrt von Lake Louise gewonnen hatte.

Andere agierten nicht so glücklich. Für Linus Straßer war im Slalom, den der Franzose Clement Noel gewann, mehr drin als Platz 17. „Das war ziemlich dumm gefahren von mir“, war er zerknirscht. Viktoria Rebensburg schied bei der Weltcup-Premiere im Parallel-Riesenslalom in Sestriere schon in der ersten Runde aus, im klassischen Riesenslalom verpasste die 30-Jährige nach Platz drei im ersten Durchgang das Podest als Siebte klar. Den Sieg teilten sich die zeitgleichen Federica Brignone (Italien) und Petra Vlhova (Slowakei). sid