Tübinger Revolten (9)
„Brüder! machet Euch auf!“
Am 19. Juni 1849 zog eine Truppe von etwa 60 Tübinger Handwerkern und Studenten nach Baden, am 22. Juni folgten ihnen 36 weitere nach: Sie wollten den Volkswehren im Nachbarland beispringen.
Am 19. Juni 1849 zog eine Truppe von etwa 60 Tübinger Handwerkern und Studenten nach Baden, am 22. Juni folgten ihnen 36 weitere nach: Sie wollten den Volkswehren im Nachbarland beispringen.
Vor 50 Jahren an der Uni: Nach sechs Stunden Diskussion gab es einen Streikbeschluss gegen die Notstandsgesetze.
1848/1968In Tübingen schrieben Frauen Revolutionsgedichte und Ulrike Meinhoff sprach über die Befreiung der Frau. Zum Abschluss der „Tübinger Revolten“-Ausstellung gab es eine Stadtführung zur Frauengeschichte . weiterlesen
Am 15. Mai 1968 gab es erstmals eine Immatrikulation ohne Feier an der Tübinger Universität. Sie läutete das symbolische Ende der Ordinarienuniversität ein.
Mit einem Foto sorgte Mechthild von Gillhaußen 1969 in Tübingen für Aufsehen. Wie aus einer konservativen Frau eine SPD-Stadträtin wurde.
Als am 26. April 1848 die Wahlen zur Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche anstanden, gab es in Tübingen so viele Wahlberechtigte wie noch nie zuvor.
Vor 50 Jahren gab es in der BRD die heftigsten Straßenunruhen seit der Weimarer Zeit. Auch Tübinger Studierende beteiligten sich.
Vor 170 Jahren greift der Tübinger Theologiestudent Adolf Bacmeister zur Waffe.
Heute vor 50 Jahren standen linke Studenten vor mehreren Tübinger Werkstoren. Sie wollten Arbeiter als Verbündete gewinnen.
Die gestern im Stadtmuseum eröffnete Ausstellung „Tübinger Revolten – 1848/1968“ zeigt einmal mehr, dass Tübingen immer anders tickt - auch in der heutigen Prägung durch die 68er in selten idealtypischer Reinform.
Der Sturm, der in die Zeit gefahren ist, hat die politischen Zustände Deutschlands in ihrer ganzen unseligen Gestalt, Allen erkennbar blosgelegt.“ So beginnt die von Ludwig Uhland verfasste Resolution, mit der sich vor 170 Jahren am Donnerstag, 2. März 1848 die Tübinger in der sich anbahnenden Revolte zu Wort meldeten.
Heute vor 50 Jahren: Straßenblockade in der Karlstraße gegen den Vietnamkrieg der Amerikaner. Drei Teilnehmer müssen deswegen für drei Monate ins Gefängnis.
Bernd Jürgen Warneken schrieb ein höchst lesenswertes Buch über eine aufregende Zeit, die sich auf moderater Lokallinie bewegte und von intellektuellen Freiräumen profitierte.