Dope

Dope

Gettokomödie über drei Schüler aus Los Angeles, denen ein Rucksack voller Drogen in die Hände fällt.

01.02.2015

Von Verleih

Wenn am Eingang seiner Schule der Metalldetektor anschlägt, wird Malcolm trotzdem durchgewunken. Niemand käme auf die Idee, dass der sanftmütige Junge eine Waffe bei sich trägt. Denn Malcolm ist anders als die meisten anderen Teenager in den „Bottoms“, einem der ärmsten, vorwiegend von Afroamerikanern bewohnten Viertel von Los Angeles. Während viele seiner Altersgenossen schon auf dem Sprung zum Drogendealer oder anderweitig Kriminellen sind, macht er brav seine Hausaufgaben, um seinem Traumziel, dem Studium in Harvard, näher zu kommen. Mit seinen Freunden, der lesbischen Diggy und dem ängstlichen Jib, bildet er eine nerdige Außenseiter-Clique, die sich bewusst vom Gangsta-Gehabe in ihrer Nachbarschaft abgrenzt.

Dann aber wird das Trio unvermittelt ins Getto-Übliche hineingerissen. Während einer Razzia in einem Club wird ihnen ein Rucksack voller Drogen untergejubelt. Natürlich wollen sie das Zeug so schnell wie möglich wieder loswerden, stattdessen geraten sie aber erst einmal zwischen die Fronten rivalisierender Gangs.

Für das Dramatische dieser Wendung interessiert sich Regisseur Rick Famuyiwa allerdings kaum. Vielmehr unterläuft er genüsslich die Erwartungen, indem er zum Beispiel die bösen Buben des Genres mal satirisch scharf, mal infantil albern als Witzfiguren präsentiert. Dabei bleibt die Realität der Diskriminierung und der Gewalt im Hintergrund der Komödie aber immer präsent. Nebenher wird die Konvention des Teenagerfilms, dass Malcolm seine Jungfräulichkeit abstreifen möchte, recht originell durchdekliniert. Ein starker Soundtrack mit Schwerpunkt auf der goldenen Ära des Hip-Hop (von Public Enemy bis zum frühen Jay-Z), aber auch Ausflügen in die Siebziger (Gil Scott Heron), rundet das Ganze ab.

Die drastische, zuweilen über Gebühr sexualisierte Sprache könnte älteren Semestern und den Fans feinsinniger Filmkunst den Spaß allerdings etwas vergällen. Verschreckt hat dies offenbar auch die Prüfer der FSK, die diesen auf unübliche Art pädagogisch wertvollen Jugendfilm erst ab 16 Jahren freigegeben haben.

Die Teenagerkomödie zerpflückt ganz relaxt die Klischees des Getto-Gangsta-Kinos.