Dominanz trotz Zwist
Kommentar zum Meistertitel des FC Bayern
Seit der Saison 1902/03 wird ein deutscher Fußballmeister gekürt. Der 1. FC Nürnberg hat in diesen knapp 120 Jahren neun Titel gewonnen – und ist mit dieser Ausbeute deutscher Vize-Rekordmeister.
Hinter dem 31-fachen Champion FC Bayern, der für seine letzten neun Bundesliga-Meisterschaften gerade mal neun Jahre benötigte.
Bezeichnend für die Münchner Dominanz ist auch, wie ihr jüngster Titel zustande kam: Sie hätten nach der Leipziger Niederlage am drittletzten Spieltag selbst gar nichts mehr tun müssen. Das anschließende 6:0 gegen Mönchengladbach zeigte aber, mit welch professioneller Einstellung das Team auftritt.
Dabei war die Saison nicht einfach. Die Zwistigkeiten zwischen Trainer Hansi Flick und Sportvorstand Hasan Salihamidzic haben die Spieler ausgeblendet. In den letzten Jahren wurden Bastian Schweinsteiger, Philipp Lahm, Franck Ribery oder Arjen Robben nahtlos ersetzt, die nächste Generation um Alphonso Davies und Jamal Musiala steht schon bereit.
Hansi Flick, vom Co- und Interims-Trainer zum zweifachen Meistertrainer aufgestiegen, hat unschätzbare Arbeit geleistet. Nun muss die permanente Selbsterneuerung auf und neben dem Platz weitergehen. Nicht nur der neue Trainer Julian Nagelsmann findet große Fußstapfen vor. Auch andere wie Oliver Kahn müssen als Nachfolger von Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge, der bald aufhört, Verantwortung übernehmen.