Sommernacht mit Atmosphäre

Dîner en blanc vor der Mössinger Quenstedt-Aula

Die Bürgerstiftung Mössingen lud zum zweiten Mal zu einem Festessen ganz in Weiß – diesmal vor der Quenstedt-Aula.

16.07.2017

Von Claudia Jochen

Irgendwie fühle ich mich wie bei einem Ärztekongress“, scherzt Doris Horn-Wegst aus Metzingen. Sie ist mit einer 14-köpfigen Gruppe zum Event am Platz vor der Quenstedt-Aula ganz in Weiß erschienen, so wie 172 weitere Feierfreudige auch. Jeder Teilnehmer hat Essen und Getränke für sich und seine Angehörigen mitgebracht, das Angebot reicht von Schnitzel mit Kartoffelsalat bis hin zum Fünf-Gänge-Menü. Eine Gruppe hat sogar ein Beistelltischchen mit unterschiedlichen Nachtischen in kleinen Einweckgläsern dabei. Helenas Blumenwerkstatt hat dekorative weißblütige Blumenarrangements beigesteuert, der „Schwarze Peter“ kümmert sich um den Kaffeegenuss am Abend. Oberbürgermeister Michael Bulander nebst Gattin Lioba versorgen in der zweiten Schicht ab 21.30 Uhr das gut gelaunte Publikum mit Getränken.

„Hier ist es so viel schöner als am Löwensteinplatz: eine schöne grüne Umgebung“, meint Andi Kinzler, der schon beim ersten „Dîner en blanc“ im letzten Jahr hinter der Ortsbibliothek dabei war. So wie ihm geht es vielen Dinnierenden: Die gute Infrastruktur sei zudem ein weiterer Pluspunkt. Mitorganisatorin Julia Härtner von der Bürgerstiftung freut sich, dass ihre Schwester Christina Härtner mit dem jüngsten Teilnehmer des Abends extra aus Hamburg angereist ist: Noemi ist gerade einmal fünf Monate alt und genießt die laue Sommernacht. Als zur beginnenden Dämmerung jeder eine brennende Wunderkerze in der Hand hält, strahlt Noemi immer noch, was das Gesicht hergibt, und ist alles andere als müde.

Carolyn Strassner hat von vielen Teilnehmern, die schon zum zweiten Mal dabei sind, eine positive Resonanz über das gelungene gemeinsame Abendessen bekommen. Als Mitorganisatorin wuselt sie von einem Tisch zum anderen und freut sich über die angenehme Atmosphäre und den gegenseitigen Austausch: „Die Gastfreundschaft untereinander ist unglaublich groß: Was habt ihr denn da Leckeres? Wollt ihr mal probieren, wir haben noch soviel übrig, lautet dann die Antwort“, freut sich Strassner über das kunterbunt gemischte Publikum. Im Hintergrund laufen eine Diashow mit Impressionen aus dem Steinlachtal und leise Gitarrenmusik vom Band.

Eine achtköpfige Gruppe aus Öschingen hat sich im Vorfeld per Whatsapp organisiert, zur Belustigung aller Chatteilnehmer liefen am Freitag die Drähte heiß. Als Inken Bachmann am Freitagabend erstmals auf ihr Mobiltelefon blickte, hatte sie an die 80 Nachrichten zu lesen: Wer bringt was mit? Wo bekommt man weiße Kleidung her? Man erbat sich sogar Hilfe von Gruppenmitglied Michael Zeeb, seines Zeichens Malermeister in Öschingen. Eine Frage an seine Frau Andrea Letsch lautete demnach: „Dein Mann hat doch sicher weiße Malerkittel?“ Antwort: „Die sind alles andere, aber nicht weiß!“ Es entspann sich eine Diskussion, bei wie viel Grad Malerkittel zu waschen seien, damit sie blütenweiß würden. „Wir hatten schon im Vorfeld großen Spaß“, versichert Letsch.

Den Absacker des Abends gegen Mitternacht mischt ein Herr aus dem Zollernalbkreis, der von den Umsitzenden Havanna-Kurt genannt wird: „Sechs Zentiliter Rum, eine frisch gepresste Limette und 100 Milliliter Cola“, erläutert er das Geheimnis seiner Mixtur „Cuba libre“, und die Umsitzenden bestätigen die Süffigkeit des Getränks, während OB Bulander und Gattin Lioba mit den Organisatoren der Bürgerstiftung die Deko an den Tischen abräumen.