Bundesliga

Dilemma nach Pleite zur Unzeit

Das 0:4 beim künftigen Klub von Eintracht-Coach Hütter sorgt in Frankfurt und der Liga für Diskussionen.

19.04.2021

Von DPA

Unter Druck: Eintracht-Coach Adi Hütter nach der Niederlage in Gladbach. Foto: Ina Fassbedender/afp

Unter Druck: Eintracht-Coach Adi Hütter nach der Niederlage in Gladbach. Foto: Ina Fassbedender/afp

Mönchengladbach. Wie groß sein Dilemma nach dem Debakel ausgerechnet bei seinem künftigen Arbeitgeber nun ist, war Adi Hütter sofort klar. Entsprechend dünnhäutig reagierte der aktuelle Trainer von Eintracht Frankfurt auf das herbe 0:4 (0:1) in Gladbach. „Wenn man nicht mehr gegen Borussia Mönchengladbach verlieren darf, verstehe ich die Welt nicht mehr“, sagte Hütter angefasst auf die immer wiederkehrenden Fragen zur Bedeutung der Niederlage.

In der Aussage schwang natürlich auch Respekt vor der Borussia und ein bisschen Erklärung für seine Entscheidung mit, trotz der möglichen erstmaligen Qualifikation der Eintracht für die Champions League im Sommer zu einem Klub zu wechseln, der in der kommenden Saison womöglich gar nicht in Europa vertreten ist. Denn so ganz nachvollziehen können einige im SGE-Umfeld Hütters Entschluss nach wie vor nicht. Spieler und Trainer bemühten sich, jeden Zusammenhang zwischen Hütters verkündeter Entscheidung am Dienstag und dem Ergebnis am Samstag zurückzuweisen. Hütter blieb kämpferisch: „Das war heute gerade mal die vierte Niederlage in dieser Saison für Eintracht Frankfurt. Das ist außergewöhnlich.“

Doch das Umfeld bei der Eintracht befindet in Aufruhr: Neben Hütter sind im Sommer auch Sportvorstand Fredi Bobic und Manager Bruno Hübner weg. Durch die klare Niederlage kommen nun ernsthafte kurzfristige Zweifel hinzu. Denn Frankfurt verlor nicht einfach nur ein Spiel. Ein 0:4 hat durchaus auch negative Symbolkraft und kann in den Köpfen etwas bewirken. Was, wenn die Mannschaft durch Hütters angekündigten Abschied doch in einen Abwärtsstrudel gerät und das große Ziel Champions-League-Qualifikation gar in Gefahr gerät?

Als großen Vorteil werteten die Hessen den Spielplan. Schon am Dienstag geht es gegen Augsburg weiter. Viel Zeit zum Nachdenken bleibt also nicht. dpa