Mode

Dilemma mit den Rabatten

Im Handel ist der Schlussverkauf teils in vollem Gange. Die Branche erwartet Preissprünge bei Billigangeboten.

23.07.2021

Von DPA

Modehandel setzt auf Rabatte. Foto: Christoph Schmidt/dpa

Modehandel setzt auf Rabatte. Foto: Christoph Schmidt/dpa

Düsseldorf. Der Modehandel in Deutschland rechnet in den nächsten Monaten aufgrund der weltweiten Logistikprobleme und der explodierenden Frachtraten mit Preissteigerungen bei Textilien. Dies werde vor allem im Niedrigpreissegment spürbar werden, sagte der stellvertretende Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Textil (BTE), Siegfried Jacobs, am Donnerstag anlässlich der Messe Gallery Fashion & Shoes in Düsseldorf. Denn in diesem Bereich spielten die Transportkosten eine besonders große Rolle.

Der stationäre Modehandel sieht sich nach der Aufhebung der meisten Corona-Auflagen wieder im Aufwind. Nach den ersten von Nachholeffekten geprägten Wochen habe sich das Geschäft im Juli auf einen Niveau eingependelt, das dem Modehandel Erleichterungen verschaffe, vor allem was die Liquidität und die Höhe der Warenbestände angehe, sagte Jacobs.

Die Vorkrisenumsätze würden aber meist noch nicht wieder erreicht, betonte der Branchenkenner. Die Kundenfrequenzen in vielen Einkaufsstraßen ließen weiterhin zu wünschen übrig. Vor allem in den Metropolen fehlten außerdem nach wie vor ausländische Touristen und Messebesucher. Hier dürften die Lagerbestände vor allem bei den großen Unternehmen laut dem Verband besonders hoch sein. „Zudem gab es für die Großbetriebe deutlich weniger staatliche Hilfen“, sagte BTE-Sprecher Axel Augustin vorab. So werben manche Großunternehmen bereits seit einiger Zeit mit Rabatten bis zu 50 Prozent und mehr – stationär und online.

Andere, darunter viele kleine und mittlere Mode- und Schuhgeschäfte, versuchten dagegen, sich mit größeren Sale-Aktionen noch zurückzuhalten. „Die Unternehmen stecken in dem Dilemma, dass einerseits die Läger aktuell noch voll sind, man sich andererseits nach drei katastrophalen Saisons in Folge hohe Preisreduzierungen aus wirtschaftlichen Gründen aber kaum leisten kann“, erklärte Augustin.

Nach den ersten Ergebnissen einer BTE-Branchenumfrage erwarten die Modehändler für das zweite Halbjahr einen insgesamt positiven Geschäftsverlauf. Doch werde das Vorkrisenniveau des Jahres 2019 wohl noch deutlich verfehlt werden.

Die Umsätze der deutschen Modeindustrie lagen in den ersten fünf Monaten des Jahres noch um 6,4?Prozent unter dem Vorjahreszeitraum. Seit März gehe es aber wieder aufwärts. Das Niveau aus 2019 werde aber auch in der Modeindustrie in diesem Jahr noch nicht wieder erreicht werden, prognostizierte der Hauptgeschäftsführer des Modeverbandes Deutschland GermanFashion, Thomas Lange.dpa

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Erstellt:
23.07.2021, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 05sec
zuletzt aktualisiert: 23.07.2021, 06:00 Uhr

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