Gomaringen

Dilemma

Am Sonntag, 5. April, ist in Gomaringen Bürgermeisterwahl. Der einzige Kandidat ist Amtsinhaber Steffen Heß („Übrigens“ vom 2. April mit dem Titel „Wählen in Zeiten von Corona“).

03.04.2020

Von Achim Scherer, Gomaringen

Am kommenden Sonntag ist in Gomaringen Bürgermeister-,Wahl‘. Wobei für mich als Demokrat der Begriff Wahl hierfür falsch ist. Denn Wahl kommt von wählen können. Aber es gibt leider nur einen Kandidaten. Unverständlich bei einer so blühenden und schönen Gemeinde. Und der aktuelle und als einziger Bewerber zur Wiederwahl stehende Bürgermeister hat in der laufenden Amtsperiode sicher auch nicht alles richtig und zu aller Zufriedenheit gemacht.

Natürlich habe ich – wie so viele andere wahlberechtigte Bürger aus Gomaringen – Briefwahl-Unterlagen angefordert, um das demokratisch verbriefte Recht der Wahl wahrnehmen zu können.

Jedoch: Auf dem Wahlzettel steht allein Herr Hess. Das Dilemma: Man setzt bei ihm das Kreuz und gibt ihm seine Stimme. Oder man gibt den Wahlzettel leer ab und gibt ihm so auch seine Stimme. Ablehnung oder Nicht-Zustimmung ist nicht vorgesehen. Einfach „eine andere wählbare Person“ benennen macht auch keinen Sinn.

Bleibt nur, auf dem Wahlschein einen Vermerk zu machen. Somit wird aber der Wahlschein ungültig. Dies ist meines Erachtens falsch. Bei nur einer zu wählenden Person sollte hier schon gefragt werden, ob man zustimmt oder nicht – so wie es bei anderen Abstimmungen und Wahlen von Bundesrat und Bundestag bis hinunter zu den Vereinen üblich ist.

Das tolle Wahlergebnis ist wie zu Zeiten des Sozialismus vorprogrammiert: 100 Prozent Zustimmung – und die ungültigen Wahlzettel werden nur am Rande erwähnt.

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Erstellt:
03.04.2020, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 43sec
zuletzt aktualisiert: 03.04.2020, 01:00 Uhr

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