Tübingen

Differenzierter

03.08.2018

Von Rolf Mattmüller, Tübingen

Liebe Monika Rabenhorst, da hast du es mir aber so richtig gegeben mit dem Leserbrief vom 1. August und in „sehr braune Soße“ getunkt. Wäre es nicht besser, sich mit den Argumenten auseinanderzusetzen, anstatt nur „den Kopf zu schütteln“? Beim Schütteln können Dinge durcheinandergeraten. Ja, ich habe die „Leitmedien“ kritisiert. Als Leitmedien werden in der Publizistik- und Medienwissenschaft Einzelmedien bezeichnet, denen laut Wikipedia eine ausgeprägte „Hauptfunktion in der Konstitution gesellschaftlicher Kommunikation und von Öffentlichkeit zukommt“. Übrigens: Der Begriff ist älter als die AfD. Wer diesen undifferenziert mit dem von rechten Gruppen verwendeten Begriff „Systemmedien“ in einen Topf wirft, macht
es in der Absicht, sich der Auseinandersetzung mit den Fakten zu entziehen.

Die DW (Deutsche Welle) Akademie, ist da schon differenzierter und schrieb schon am 9. Oktober 2016 über die Weißhelme: „Nach Jahren des Krieges haben sich die Grenzen zwischen gemäßigten und radikalen oder gar extremistischen Gruppen in Teilen aufgelöst. Wie unsicher die Abgrenzung geworden ist, zeigt sich etwa im Zögern westlicher Staaten, Oppositionsgruppen mit Waffen auszurüsten – zu groß ist die Sorge, sie könnten radikalen Islamisten in die Hände fallen. Deren Ziele unterscheiden sich von denen der säkularen Opposition gründlich: Während diese vor allem den Sturz Assads herbeizuführen versuchen, geht es den radikalen Islamisten darum, Syrien nach dem Ende des Krieges in einen Gottesstaat zu verwandeln". Irre, oder?