Tübingen

Diffamierung

Die Debatte über die Seenotrettung von Flüchtlingen und die Meinung und Wortwahl des Tübinger Oberbürgermeisters Boris Palmer (Grüne) geht weiter („Übrigens“ vom 17. Juli unter dem Titel „Und schuld sind wieder einmal die Moralisten“, die Leserbriefe dazu sowie die vom Tübinger Gemeinderat jetzt beschlossene, auf einen SPD-Antrag zurückgehende Resolution gegen Stigmatisierungen von Flüchtlingen durch den OB; „Einhellig gegen den Schwarzseher“, Sonderseite vom 25. Juli).

28.07.2018

Von Klaus Wörner, Tübingen

Die Diffamierung von Boris Palmer geht weiter. Gernot Stegert, TAGBLATT-Chefredakteur, widmet ihr unter der wohl von ihm als subtil empfundenen Überschrift „Einhellig gegen den Schwarzseher“ (der schwarze Rüpelradfahrer lässt grüßen) eine ganze Seite und lässt insbesondere auch das „Bündnis für Bleiberecht“, das seine Anregung zum Druck eines T-Shirts „Menschenrechtsfundamentalist“ umsetzte, dankbar zu Wort kommen, die Palmers sachlich nicht zu beanstandenden Verlautbarungen als populistisches Aufmunitionieren der rechtsextremen AfD kommentieren. Etwas anderes ist aus dieser Ecke auch nicht zu erwarten.

Das TAGBLATT, das sich in letzter Zeit besonders mit Rassismus-Vorwürfen gegen Palmer hervorgetan hat, muss sich allerdings von Dr. Kostner (Hochschule Schwäbisch Gmünd), die von Palmer zitiert wird, vorhalten lassen, dass die Vorwürfe falsch und fehlplatziert sind. Als noch jüngerer Chefredakteur sollte man sich noch erinnern können, was man vor gut einem Jahr unter der vielsagenden Überschrift „Wer einen Schuss hat…“ schrieb: „Palmer hatte sich vor einiger Zeit gegen interpretatorische Schnellschüsse wehren müssen, und man kann dem Politiker viel vorwerfen, aber mit dem Irrsinn einer AfD hat er nichts zu tun“.

Also bitte zurück zur Lösung von komplexen Sachfragen im Bereich illegaler Immigration, bei der Boris Palmer bis jetzt einen sehr ordentlichen Job macht.