Reutlingen

BI: Dietwegtrasse soll begraben werden

Die geplante Tunnelfortsetzung werde die Kernstadt nur wenig entlasten und dafür mehr Verkehr in die Vororte bringen.

19.01.2019

Von ST

Die neuen Zahlen zum Straßenverkehr in Reutlingen würden zeigen, dass die Innenstadt seit Eröffnung des Achalmtunnels deutlich entlastet und entgegen zahlreicher Befürchtungen Sondelfingen nicht mehr belastet werden, erklärt die Bürgerinitiative „Keine Dietwegtrasse“. Auch sei das Verkehrsaufkommen in Orschel-Hagen, wo die Baumaßnahmen noch nicht zur Gänze ausgeführt wurden, nur unwesentlich gestiegen. Die Prognosen aus dem Verkehrsentwicklungsplan seien also bestätigt worden. Auf den ersten Blick scheine das ein Grund zum Jubeln zu sein, aber eine genauere Analyse der Daten lasse auch eine andere Interpretation zu: Der Achalmtunnel habe bereits heute ein deutliches Plus an Verkehr bewirkt. „Ist das wirklich ein erfreuliches Ergebnis? Mehr Verkehr bedeutet mehr Schadstoffe, und ein Luftreinhalteplan widerspricht sich selbst, wenn er schlechte Luft nur umverteilt beziehungsweise zusätzlich erzeugt“, schreibt die BI.

Laut einer Prognose werde die Dietwegtrasse den Kernstadtbereich nur geringfügig weiter entlasten, aber zu einer starken Verkehrszunahme auf dem Zubringer B 464 führen und mehr Fahrzeuge in die Vororte wie Betzingen und Degerschlacht, Sickenhausen oder Rommelbach bringen. „Es kann eigentlich nur eine Konsequenz geben: Die Dietwegtrasse begraben, wie damals schon von den Experten empfohlen“, so die BI. Denn dieses Projekt sei das Relikt einer rückwärtsgewandten Verkehrspolitik und einer modernen sowie innovativen Großstadt wie Reutlingen schlichtweg unwürdig.