Rottenburg

Die üblichen Phrasen

Der Spiegel schrieb über Heike Hänsels Besuch in Venezuela (wir berichteten).

10.08.2019

Von Wolfgang Schäfer, Rottenburg

Herr Neubacher bedient wieder die üblichen antikommunistischen Phrasen, um ein kommunistisches Land zu diskreditieren. Er schreibt: „Das Leid von drei Millionen Venezolanern, die wegen Hunger, Elend und Verfolgung ihr Land verlassen haben ..." hätte Heike Hänsel nicht getwittert. Aber er, ohne eine Textlängenbeschränkung, blendet vollkommen die Rolle der US-Sanktionen an dem Leid der Menschen aus. Ebenso blendet er vollkommen aus, dass Venezuela schon vor Chavez und Maduro ein Land der Wirtschaftskrisen und der Armut war. Er blendet aus, dass es den armen Menschen in Venezuela viel besser geht seit der Wahl von Chavez. Er blendet aus, dass die US-Kapitalisten das Land mit oder ohne Gewalt übernehmen wollen.

Einen selbsternannten Regierungschef als legitim zu bezeichnen und einen gewählten Präsidenten als Putschisten zu bezeichnen - wo gibt’s denn so etwas? Seine Wortwahl gegenüber einer dreimal demokratisch in den Bundestag gewählten Abgeordneten erinnert mehr an Höcke, Weidel oder Storch. Fehlte nur noch, dass er darunter geschrieben hätte: „Das darf man wohl mal sagen." Im Stürmer wäre so ein ehrabschneidender Beitrag auch erschienen.

Ist die verbale Verrohung nun auch im Spiegel angekommen? Guru, Sekte, Schurkenstaat, Wallfahrt, Ministrantin Sekte und so weiter sind keine Worte für einen seriösen Journalisten sondern Worte für den rechten Straßenmob. Den intellektuellen Dünnschiss, den er da verbreitet, nehmen diese rechten Schlägertrupps doch als Legitimation für ihr Handeln.

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Erstellt:
10.08.2019, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 43sec
zuletzt aktualisiert: 10.08.2019, 01:00 Uhr

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