Die Zeit ist knapp

25.03.2017

Von ARMIN GRASMUCK

über die natürlichen Zwänge des Bundestrainers Armin Grasmuck Foto: Marc Hoerger

über die natürlichen Zwänge des Bundestrainers Armin Grasmuck Foto: Marc Hoerger

Dortmund. Joachim Löw besitzt die besondere Eigenschaft, selbst in schwierigen Phasen einfach locker zu bleiben. Gibt es Probleme auf dem Platz oder im Privaten, egal, so scheint es, der Bundestrainer holt tief Luft, denkt kurz nach und antwortet entspannt, stets mit dem positiven Blick in die Zukunft.

Wer gut aufpasst, kann aber bei ihm hin und wieder süßsaure Zwischentöne heraushören. Wie zuletzt im Fußballmuseum, wohin Löw eigentlich nur gekommen war, um Lukas Podolski noch einmal zu huldigen. Er bekannte offen, wie traurig ihn der Abschied des Gute-Laune-Kickers macht. Und dann, als der Blick auf die Weltmeisterschaft fiel, warf er mit ruhiger Stimme ein, wie wenig Zeit ihm bleibe, eine Mannschaft zu formen, die nächstes Jahr den WM-Titel verteidigen kann.

Das Freundschaftsspiel gegen England und die Partie in der WM-Qualifikation in Aserbaidschan gaben Löw in diesem Jahr erstmals die Möglichkeit, seine Akteure im Training zu begrüßen. Es folgen im Juni ein weiteres Testspiel in Dänemark, die Pflichtaufgabe gegen San Marino und der Confed-Cup als Generalprobe für die WM in Russland, den gerade die Spitzenspieler nur schwer mit ihrem dicht gedrängten Terminkalender vereinbaren können.

Danach beginnt der Countdown zur WM. Die Zeit, die der Bundestrainers noch hat, ist wahrlich knapp bemessen.