Das alte Zuhause antwortet nicht

Die Tübingerin Katharina Elliger suchte ihre verlorene Heimat – und fand sie nicht wieder

Bilder von Flüchtlingen, die durch Europa trecken, rufen in Deutschland Erinnerungen an die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg wach, als zwölf Millionen Flüchtlinge und Vertriebene in das zerstörte Land kamen. Wie lange und intensiv das Trauma von Flucht und Heimatverlust nachwirkt, erkundet die Tübingerin Katharina Elliger in ihrem neuen Buch.

09.12.2015

Von Ulrike Pfeil

Tübingen.60 Jahre nach ihrer Vertreibung aus Schlesien reist die Autorin, heute 86, noch einmal in ihren Heimatort Bauerwitz (Baborów) nahe der polnisch-tschechischen Grenze. Es ist nicht die erste Reise, mit der sie den schicksalhaften Schock aufzuarbeiten versucht, der im Krieg und in der Zeit danach ihre Familie traf. Die Wunden heilten nie: Die Mutter, seit 1943 verwitwet, wurde ihres Lebens ...

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