Tübingen/Berlin · Bundestag

Begriff „Rasse“: Die Sprache prägt das Denken

Annette Widmann-Mauz (CDU) will den Begriff „Rasse“ aus dem Grundgesetz streichen – anders als viele Parteifreunde.

16.06.2020

Von ST

Die Tübinger CDU-Bundestagsabgeordnete und Staatsministerin für Integration regt auch an, ein „Kompetenzzentrum Rassismus“ zu schaffen. Das sagte sie dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. „Sprache prägt unser Denken“, begründet Widmann-Mauz ihre Haltung. Es sei eine „breite gesellschaftliche und verfassungspolitische Debatte“ notwendig. 70 Jahre nach der Entstehung des Grundgesetzes brauche Deutschland „eine Formulierung, mit der wir unserer historischen Verantwortung gerecht werden, ohne die Sicht der Täter einzunehmen“. Dazu gehöre, „Rassismus in Artikel drei beim Namen zu nennen, statt von Rasse zu sprechen“. Andere Unionspolitiker warnen hingegen vor „Symbolpolitik“.

Menschen, die rassistisch angegangen werden, benötigten schnelle Hilfe. Ein Kompetenzzentrum Rassismus könne Erkenntnisse über alltäglichen Rassismus sammeln und mit einem Hilfetelefon Anlaufstelle für Betroffene sein.