Vesperkirche

Die Speisung der Zweihundert

Am Sonntag startet die 11. Staffel im evangelischen Gemeindezentrum. Drei Wochen lang täglich ein warmes Mittagessen.

17.01.2018

Von Michael Hahn

In der Reutlinger Nikolai-Kirche ging‘s bereits am vergangenen Sonntag los, nun folgt Rottenburg: Am Sonntag, 21. Januar, beginnt die diesjährige Vesperkirche im evangelischen Gemeindezentrum direkt am Neckarufer. Drei Wochen lang (bis einschließlich Fasnetssamstag, 10. Februar) gibt es dort täglich ein warmes Mittagessen, mit Suppe, Hauptgericht und Nachtisch. Und obendrauf meist noch ein Stück Kuchen – je nachdem, wie viele Kuchenspenden an jenem Tag spontan abgegeben werden. Und das Ganze kostet: nichts.

Die Vesperkirche finanziert sich nach dem Solidaritäts-Prinzip: jede/r gibt, was er oder sie will oder kann. Wer wenig Geld hat, braucht auch nichts zu bezahlen – ohne schlechtes Gewissen. Wer mehr hat, legt ein paar Münzen oder einen Schein in die Spendengläser, die auf den Tischen stehen. Wieder andere überweisen einen größeren Betrag als Spende. Am Ende, so die Erfahrung aus zehn Rottenburger Vesperkirchenjahren, hat es noch immer gereicht für das Gesamt-Projekt.

Das Koordination liegt wie in den Vorjahren bei der früheren evangelischen Kirchengemeinderats-Vorsitzenden Heide Mattheis (Wendelsheim) und bei der Gemeindediakonin Susanne Mehlfeld. Neu im insgesamt siebenköpfigen Leitungsteam sind Claudia Weber und Rolf Rehfuss. Schon länger dabei sind Sigrid Assenheimer, Horst Diehl und Peter Trautwein. Insgesamt helfen etwa 120 Leute mit. Träger ist die evangelische Kirchengemeinde, aber auch etliche Katholiken und Konfessionslose machen mit.

Nach dem Helfertreffen am vergangenen Donnerstag sind die meisten Schichten gefüllt, berichtet Diakonin Mehlfeld. „Wir haben aber auch noch ein paar Lücken, vor allem an den Wochenenden.“ Wer noch einsteigen will, kann sich bei Mehlfeld unter Telefon 07472/ 206 1586 melden. Manche Leute helfen nur für ein oder zwei Schichten mit; andere sind häufiger da. „Manche nehmen
sogar richtig Urlaub“, sagt Mehlfeld. Auch hier gilt: Jede/r, wie er oder sie kann.

Am Sonntag geht‘s nun los mit dem Gemeinde-Gottesdienst um 10.15 Uhr in der evangelischen Kirche. Pfarrerin Stefanie Luz predigt. Dann geht‘s rüber ins Gemeindezentrum, wo erfahrungsgemäß schon die ersten Essensgäste warten. „Da haben viele schon einen Riesen-Hunger. Deswegen tischen wir dann gleich auf“, sagt Mehlfeld. Am Sonntag wird es Flädlessuppe, Zürcher Geschnetzeltes mit Bandnudeln, Salat und Obstquark geben. Der Menüplan für die kommenden drei Wochen soll dann ab Montag im Internet stehen (www.evangelisch-in-rottenburg.de).

Das Essen kommt wie in den Vorjahren von der Metzgerei Zeeb. Vesperkirchen-Helfer holen es jeden Morgen von der Großküche in Kirchentellinsfurt ab. Für den ersten Sonntag rechnet Mehlfeld mit 200 Gästen. Das Zürcher Geschnetzelte bietet den Vorteil, dass man es notfalls etwas strecken kann (anders als beispielsweise abgezählte Schnitzel). Und dass man für Kinder erst mal eine kleinere Portion auftischen kann. So bleibt am Ende weniger Abfall übrig. Und wer noch Hunger hat, bekommt sowieso einen Nachschlag. Geöffnet ist täglich von 11 bis 14 Uhr.

Die Tübinger Vesperkirche beginnt erst eine Woche später und läuft dieses Jahr bis zum 24. Februar. Mehlfelds einleuchtende Erklärung: „Die Tübinger haben kein Problem mit den Faschings- ferien.“

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Erstellt:
17.01.2018, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 30sec
zuletzt aktualisiert: 17.01.2018, 01:00 Uhr

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