Tübingen

Die Sozialversicherung für Azubis

Der Jahresempfang der Kreishandwerkerschaft ist ein geselliges Ereignis: Da wird im Garten des Tübinger Handwerkerparks gegrillt, der Kreishandwerksmeister Norbert Schnitzler zapft Bier und die regionale Prominenz ist da – wie am Dienstagabend.

26.06.2019

Von itz

Bild: Moritz Hagemann

Bild: Moritz Hagemann

Oberbürgermeister Boris Palmer, Erster Bürgermeister Cord Soehlke, Landrat Joachim Walter, Ammerbuchs Bürgermeisterin Christel Halm – um nur einige zu nennen. Zunächst einmal ließ die Handwerkerschaft eine Runde Schokoladeneis springen, die Temperaturen hatten es nötig gemacht. Für 2512 Betriebe mit rund 15 000 Beschäftigten und 951 Auszubildenden ist die hiesige Kreishandwerkerschaft zuständig. Schnitzler kam auf die Azubi-Gehälter zu sprechen. Er habe selbst das Gefühl, dass sein Nachwuchs im eigenen Malerbetrieb zu wenig verdiene, sagte er. Seine Forderung: Nicht von den 685 Euro, die es etwa im zweiten Lehrjahr gibt, noch rund 130 Euro für die Sozialversicherung abziehen. „Wir müssen uns gesellschaftlich die Frage stellen, ob diese Summe wirklich abgegeben werden muss“, sagte Schnitzler und nannte die Sozialversicherung für Azubis „eine gesellschaftliche Aufgabe“. Anschließend unterhielt Nicole Grün die rund 50 Gäste: Die Reutlingerin ist Mimikexpertin („Ich kann fast schon ein bisschen Gedanken lesen“) und gab einen Einblick, wie Gesichtszüge der Menschen in Sekundenbruchteilen gelesen und interpretiert werden können. Sie stellte die sieben Primäremotionen (Angst, Glück, Wut, Traurigkeit, Neugier, Ekel und Verachtung) anhand von praktischen Beispielen vor. „Ein Pokerface gibt es nicht“, sagte sie. Und demonstrierte, wie ein freundliches Lächeln mit einem strahlenden Gesicht anhand der Augen zu unterscheiden ist. „Empathie gibt es nicht im Appstore“, sagte Grün, die auch bereits einige TV-Auftritte hatte und ihre Aussagen am Dienstag unter anderem mit Videos von Uli Hoeneß oder Elyas M’Barek untermauerte.