Nationalmannschaft

Löw sucht die neue Balance

Der Bundestrainer hofft, dass sich seine jungen Spieler heute in Leipzig beim Test gegen Russland erfolgreich beweisen und wichtige Erfahrung sammeln.

15.11.2018

Von dpa

Selbst anpacken beim Training in Leipzig: Bundestrainer Joachim Löw. Foto: Imago

Selbst anpacken beim Training in Leipzig: Bundestrainer Joachim Löw. Foto: Imago

Es ist zwar nur ein Probelauf, aber einen weiteren Rückschlag bei der Mission „Wiedergutmachung“ will Joachim Löw auch ohne BVB-Antreiber Marco Reus unbedingt vermeiden. Der Bundestrainer stellte das Testspiel der Fußball-Nationalmannschaft heute (20.45 Uhr/RTL) gegen Russland in Leipzig und dann vor allem das mögliche Abstiegs-Endspiel in der Nations League gegen Holland am Montag unter das Motto „Zurück in die Erfolgsspur“.

Vorrangig sei, „beide Spiele möglichst siegreich zu gestalten“, sagte Löw. Reus, der sich zuletzt in Topform präsentierte, laboriert an einer Fußverletzung. Auch gegen die Niederlande ist sein Einsatz fraglich. Von den sechs Pflichtspielen 2018 hat Deutschland nur eins gewonnen. Gleich sechs Partien gingen insgesamt verloren: Negativrekord in der 111- jährigen Länderspiel-Geschichte des DFB. Löw und sein Personal wissen, was in Leipzig gegen Russland und vier Tage später in Gelsenkirchen gegen die wiedererstarkten Niederländer auf dem Spiel steht: die Stimmung.

Der Kapitän im Tor

Mit einer Charme-Offensive vor allem bei jugendlichen Fans hat der DFB schon vor dem Anpfiff in der bei weitem nicht ausverkauften Arena versucht, die Begeisterung für den brutal entthronten Weltmeister wieder neu zu beleben. Jetzt lässt Löw gegen die Russen die drei jungen Turboangreifer Timo Werner, Serge Gnabry und Leroy Sané wieder los. „Die Tendenz geht dahin“, bestätigte der DFB-Chefcoach. Das bei den Fans beliebte Trio hatte beim jüngsten 1:2 in Frankreich wesentlichen Anteil daran, dass der Glaube an eine erfolgreiche Erneuerung geweckt wurde.

„Wir werden alles daran setzen, einen guten Start zu erwischen für das wichtige Spiel gegen Holland“, sagte Manuel Neuer zur ersten Aufgabe gegen die Sbornaja. Der Kapitän ist auch im Testspiel die Nummer eins – ein klares Zeichen von Löw. Nach den Mut machenden Signalen beim 1:2 gegen Frankreich im Oktober sieht sich die neue Generation im Nationalteam in einer gestärkten Position.

„Gegen Russland können wir uns mehr beweisen und ein bisschen mehr Druck ausüben“, erklärte Sané (22). Der Jungstar von Manchester City zählt mit dem Leipziger Werner (22), dem Leverkusener Julian Brandt (23) sowie den Münchnern Gnabry, Joshua Kimmich, Leon Goretzka und Niklas Süle (alle 23) zur ersten Umbruch-Kategorie. „Frankreich war sicher ein wichtiger Fingerzeig für die nächsten Monate“, bemerkte Löw.

Anders als die DFB-Elf hat die vom einstigen Löw-Musterschüler Stanislaw Tschertschessow trainierte Auswahl Russlands weiter positive Ergebnisse erzielt. Schon mit einem Remis im nächsten Nations-League-Spiel in Schweden würden die Russen in die Top-Staffel A aufsteigen.

Löws Mannschaft dagegen könnte schon vor dem abschließenden Spiel gegen Holland abgestiegen sein, wenn Oranje morgen Frankreich bezwingt. Das wäre aber auch „kein Weltuntergang“, betonte Löw: „Wenn wir absteigen, müssen wir das so hinnehmen.“ Der Bundestrainer verwies auf die nötige Balance: „Die Jungen werden noch ein bisschen brauchen. Grundsätzlich haben wir seit Jahren auf gewissen Positionen Probleme.“

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Erstellt:
15.11.2018, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 27sec
zuletzt aktualisiert: 15.11.2018, 06:00 Uhr

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