Pandemie

Die Qual mit der FFP2-Pflicht

Das Gesundheitsministerium begrüßt Bayerns Pläne, die womöglich bald auch in anderen Ländern gelten. Doch wer bezahlt?

14.01.2021

Von LENA BAUTZE

FFP2-Maske in einen Versuchsaufbau, der Partikelabscheidung überpüft. Foto: Rolf Vennenbernd/dpa

FFP2-Maske in einen Versuchsaufbau, der Partikelabscheidung überpüft. Foto: Rolf Vennenbernd/dpa

Berlin. Berlin. In Bayern gilt von Montag an für alle ab 15 Jahren eine FFP2-Pflicht beim Einkaufen und in Bus und Bahn. Andere Länder könnten folgen, glaubt man dem Bundesgesundheitsministerim.

Welche FFP2-Masken soll man kaufen? Bei dem Kauf von FFP2-Masken ist es wichtig, genau hinzuschauen. Nur Masken mit dem CE-Kennzeichen erfüllen die Prüfvorgaben der EU. FFP2-Masken müssen demnach mindestens 94 Prozent der Partikel in der Umgebungsluft auffangen. Bei FFP3-Masken liegt die Vorgabe sogar bei 99 Prozent. Oft werden im Internet Plagiate aus China angeboten. Darauf fehlt die vierstellige Nummer neben dem CE-Kennzeichen. Dieser Code steht für die Prüfstelle, welche die Maske gecheckt hat, also zum Beispiel TÜV oder Dekra.

Gibt es Unterschiede zwischen deutschen und internationalen Masken? FFP2-Masken sind europäischer Standard. In China werden die Masken unter KN95 oder KP95 verkauft. In den USA heißen sie N95, R95 oder P95.

Wo gibt's den besten Preis? Wer FFP2-Masken im Netz vergleicht, findet schnell große Preisunterschiede. In 50er Packs kostet eine Maske auf Amazon circa 1.30 Euro. In der Apotheke muss man da schon tiefer in den Geldbeutel greifen. Eine Maske kostet dort zwischen drei und sechs Euro.

Wie pflegt man die Masken? Wissenschaftler der Fachhochschule Münster sind überzeugt, dass FFP2-Masken für den Privatgebrauch wiederverwendet werden können. Faustregel: nur einen Tag tragen und dann entweder sieben Tage auf die Wäscheleine bei Zimmertemperatur hängen oder aber eine Stunde bei 80 Grad in den Backofen stecken.

Muss es einen sozialen Ausgleich geben für Leute, die sich die Masken nicht leisten können? Bayern stellt 2,5 Millionen FFP2-Schutzmasken für Bedürftige kostenlos zur Verfügung, die demnächst verteilt werden sollen. Was in anderen Ländern passiert, ist unklar. Der Sozialverband VdK pocht deshalb auf einen Aufschlag von 100 Euro pro Monat für Grundsicherungsbezieher. Bernd Riexinger von den Linken verwies auf die Verantwortung der Arbeitgeber. „Wenn die Masken getragen werden müssen, müssen die Betriebe die Masken auch stellen“, sagte er dieser Zeitung.

Wann erhalten die Senioren endlich ihre günstigen FFP2-Masken? Mehr als 27 Millionen Deutschen stehen nach zunächst drei kostenlosen nun noch zwölf kostengünstigen FFP2-Masken zu. Reichte bei der Gratisvergabe ein einfacher Nachweis wie der Personalausweis, können jetzt nur noch fälschungssichere Coupons in einer Apotheke eingelöst werden – zwei Stück für jeweils sechs Masken. Die Kassen haben mit dem Versand begonnen. Lena Bautze

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Erstellt:
14.01.2021, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 13sec
zuletzt aktualisiert: 14.01.2021, 06:00 Uhr

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