Franzi und Leonard (2)

Die Liebesaspirantin aus Bodelshausen wirbt weiter um den Bachelor

Turtelturnier in Florida, Teil zwei. Die Kurzzusammenfassung: Franzi macht lange keinen Stich. Erst kurz vor Spielende rettet sie sich mit einer Art Minnelied der populären Chorgemeinschaft „Pussycat dolls“ (deutsch: Muschi-Puppen) zur nächsten Rose.

05.02.2016

Von Kathrin Löffler

Franzi singt für Leonard. Gefällt ihm. RTL-Screenshot: ST

Franzi singt für Leonard. Gefällt ihm. RTL-Screenshot: ST

Der Reihe nach. Dieses Mal findet RTL es erfrischend, Leonard mit sieben seiner Zuneigungsanwärterinnen auf ein Gruppendate zu schicken. Die Auserkorenen springen zauberelfengleich und glückstrunken auf ihren Betten auf und ab (an dieser Stelle ein redaktioneller Hinweis: Ja, eine solche Veranstaltungseinladung ist ein Grund zur Freude.).

Das Rudelwerben findet auf einer Yacht statt. Der Sender reicht Häppchen, Sektkorken ploppen, Locken flattern in der Seebrise, ein braungebranntes Extremitätenmikado räkelt sich an Deck, Balzboy Leonard entblättert sein Sixpack, es könnte so schön sein. Nur nicht für Franzi. Die durfte nicht mit.

Aber mangelnde Kurzweil kann selbst der lokalpatriotisch-parteiische Zuschauer nicht monieren. Leonard instruiert den Boots-DJ. Musik erklingt. Begnadete Leiber setzen sich in Bewegung. In anderen Zusammenhängen spräche man bei solchen Performanzen von „Antanzen“. Abends bittet der Bachelor endlich zum Einzeldate. Mit Meeresblick. Mit Sonnenuntergang. Mit Denise. Ohne Franzi.

Der nächste Morgen. Die angemessen emotional aufwühlende Hintergrundmelodie lässt wissen: Etwas Schlimmes ist geschehen. Tatsächlich: Kandidatin Marisa greint aus dem Fernsehbildschirm. Sie hat allen Grund. Ihr fehlt Zoey. Zoey ist Marisas in der Heimat verbliebener Chihuahua. Die Floridareisende argumentiert sehr richtig: „Mir tut‘s halt so leid, weil die Zoey weiß ja nicht, ob ich wiederkomme.“

Doch famoserweise wartet schon ein weiteres aufregendes Liebesabenteuer mit Junggeselle Leonard. Die vom Schicksal gebeutelte Marisa steht auf der Gästeliste des nächsten Ausflugs. Und nun ist auch Franzi erwünscht. RTL gefällt es, nach dem sojajoghurtweißen Wasserfahrzeug ein weiteres stilvolles Fortbewegungsmittel in die Sendung einzubauen und frachtet zehn hoffnungsfrohe Maiden in eine sojajoghurtweiße Stretchlimousine. Drinnen: schwarzes Leder, Neonlicht, alles kreischt (nur nochmal zur Sicherheit: vor Begeisterung!).

Es geht zum Speeddating. Fünf Sanduhrminuten für jede, den auf einer Couch im lauschigen Grünen drapierten Leonard die eigene Qualifikation zur Lebenspartnerin nahezubringen. Die eine punktet mit überraschender Flexibilität („An Kassel bin ich nicht gebunden.“), die andere mit modischer Disziplin („Ich mache jeden Tag ein Foto von meinem Outfit.“).

Franzi ist dran. Leonard ist da mal was aufgefallen: „Mir ist aufgefallen, dass du Humor hast.“ Franzi ist extrem seiner Meinung: „Das hab‘ ich extrem, ja.“ Zeit um. Doch leider: Das harmonische Zwiegespräch reicht nicht zu einer Anschluss-Tändelei. Zum folgenden Dreierrendezvous steigen Jasmin und Leonie-Rosella mit Leonard in einen Helikopter. Franzi winkt vom Boden aus gönnerhaft hinterher. Das ist Größe.

Zur Freude soziologisch interessierter TV-Kunden geben sich nicht alle Kandidatinnen so loyal. Der gruppeninterne Animositätenbattle erreicht in Folge zwei erste Höhepunkte. Es gibt Beef. „Mich nervt diese Heuchelei. Da könnte ich einfach nur im Dreieck kotzen“, klagt die eine, „Ich bin nicht hier, um Freundinnen zu finden“, die andere, die Sandra spielt ein falsches Spiel, die Sandra hat was ganz Gemeines erzählt, die Sandra macht mich jetzt schlecht vor ihm, die Saskia ist eine blöde Petze und so weiter und so fort, gackgackgack.

Zwischendurch: eine Duschsequenz von Leonard. Wasserperlen auf Bizeps. Macht dramaturgisch null Sinn, ist aber wichtig für die Quote. Zuschauer(innen)bindung und so.

Die nächste Rausschmissrunde naht. Franzi weiß: Sie muss was tun. Franzi tut was. Sie erinnert sich an in einem anderen RTL-Format erworbene Kompetenzen. Wie zu DSDS-Zeiten schmettert sie das romantische Chanson „Don‘t Cha“ für den zu Umgarnenden. Voll fair: Vier andere Mädchen lässt sie im Background mitwackeln. Der Bachelor urteilt: „Grandioser Auftritt.“ Bam! Rose für Franzi, Augenaufschlag für Leonard, klimperklimper, bis nächste Woche.

Der TAGBLATT-Liebesticker

Franziska Maichle aus Bodelshausen ist Kandidatin im RTL-Format „Der Bachelor“ (wir berichteten). Das TAGBLATT fasst zusammen, wie sich die 23-Jährige in dem wöchentlich ausgestrahlten Amourenwettbewerb schlägt.

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Erstellt:
05.02.2016, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 49sec
zuletzt aktualisiert: 05.02.2016, 01:00 Uhr

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Bella 05.02.201611:22 Uhr

Liebe Frau Löffler,
selten hab ich so gelacht beim Lesen eines Artikels! Großartig! "Die Auserkorenen springen zauberelfengleich und glückstrunken auf ihren Betten auf und ab" "tränenlachender smiley", ja genau! Wenn man mit genau dieser Portion liebenswürdiger Ironie eine solche Sendung anzuschauen vermag, dann kann das wirklich Spaß machen! Danke für diese "guten Morgen Erheiterung!" ... ach ja .... und : Franzi, come on! Du packst das!

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