Eine ziemlich innovative Rottenburger Firma

Die Hecon GmbH von Jochen und Thomas Friedrich kam unter die TOP 100 des deutschen Mittelstands

Die Hecon Abrechnungssysteme GmbH in Rottenburg gehört zu den 100 innovativsten Unternehmen des deutschen Mittelstands. TOP 100-Mentor Ranga Yogeshwar überreichte den Brüdern und Geschäftsführern Jochen und Thomas Friedrich die Plakette.

06.07.2016

Von Gert Fleischer

Mittelstands-Summit in Essen: Die Rottenburger Firma Hecon wurde als eines der 100 innovativsten Unternehmen Deutschlands ausgezeichnet. Mentor Ranga Yogeshwar (Mitte) übergab die Plakette an Jochen (links) und Thomas Friedrich. Agenturfoto

Mittelstands-Summit in Essen: Die Rottenburger Firma Hecon wurde als eines der 100 innovativsten Unternehmen Deutschlands ausgezeichnet. Mentor Ranga Yogeshwar (Mitte) übergab die Plakette an Jochen (links) und Thomas Friedrich. Agenturfoto

Rottenburg. Zum 23. Mal zeichnete die Compamedia GmbH Überlingen die „TOP 100“ unter den innovativsten Unternehmen des deutschen Mittelstands aus. Die Hecon Abrechnungssysteme GmbH gehörte dieses Jahr dazu. Das Unternehmen, das Heizkosten- und Wasserverbrauchsmessungen und -abrechnungen macht, nahm zuvor an einem wissenschaftlichen Auswahlprozess teil. Untersucht wurden Innovationsmanagement und -erfolg, wie es in der Pressemittelung von Compamedia heißt.

Hecon habe durch die Firmenkultur des offenen Dialogs sowohl innerhalb der Firma als auch mit den Kunden überzeugt. Jochen Friedrich – er ist auch einer der drei Vorsitzenden im Rottenburger Handels- und Gewerbeverein – erklärte dem TAGBLATT auf Nachfrage, was darunter zu verstehen ist. In der Firma mit 16 Beschäftigten stünden immer die Türen auf. Jeder Mitarbeiter bis hin zu den Ablesern im Außendienst könnten zu ihm oder zu seinem Bruder ohne Anmeldung eintreten und ihren Belang vortragen, nicht nur bei den drei Abteilungsleitern, die es auch gibt.

Jochen Friedrich sieht diese Offenheit pragmatisch und mit Eigennutz: „Als Chef in so einem kleinen Betrieb will man natürlich auch alles wissen.“

Offen kommuniziert das 1989 gegründete Familienunternehmen auch mit den Kunden. Bei ihnen fragt Hecon nach, welche Neuerungen sie sich wünschen. Im Gespräch mit den Anwendern erfahren die Inhaber, wie man es den Kunden leichter machen kann. Sie kennen alle wichtigen Kunden persönlich.

Ein weiterer Pluspunkt für Hecon ist die Motivation und Kreativität der Beschäftigten. „Es vergeht kaum eine Woche, in der nicht ein oder zwei Verbesserungsvorschläge auf den Schreibtisch der beiden Geschäftsführer Thomas und Jochen Friedrich landen“, schreibt Compamedia in der Begründung. Jochen Friedrich kommentiert: „Wir fordern das von unseren Mitarbeitern auch ein. Sie wissen, dass wir nur überleben können, wenn wir besser werden.“

So viele Verbesserungsvorschläge in einem so kleinen Betrieb mit nicht übermäßig komplexen Geschäftsvorgängen? Häufig handle es sich um Kleinigkeiten aus dem betrieblichen Alltag, wenn Mitarbeiter/innen eine Idee haben, etwas noch besser zu machen, die Abläufe zu vereinfachen, zu straffen oder sicherer zu machen, berichtet Friedrich. Es würden auch nicht alle Verbesserungsvorschläge umgesetzt, aber geprüft werde alles. Wie belohnen die Friedrich-Brüder ihre Leute für solche Ideen, damit sie auch weiterhin im Sinne des Unternehmens mitdenken und mitwirken? Friedrich: „Relativ schwäbisch – mit Lob.

Um zeitgemäß im Markt und gegenüber der Konkurrenz zu bleiben, machen die beiden Geschäftsführer selbst durchschnittlich 15 Tage Weiterbildung im Jahr.

Mehr als 4000 Unternehmen hatten sich dieses Jahr für eine Teilnahme an TOP 100. interessiert. 238 schafften den Sprung in die TOP 100 (maximal 100 in jeder der drei Größenklassen).

Bewertet wurden die Unternehmen von Prof. Nikolaus Franke und seinem Team vom Lehrstuhl für Entrepreneurship und Innovation der Wirtschaftsuniversität Wien. Sie fragten mehr als 100 Parameter in fünf Bewertungskategorien ab: Innovationsförderndes Top-Management, Innovationsklima, Innovative Prozesse und Organisation, Innovationsmarketing und Außenorientierung sowie Innovationserfolg.

Unter den Unternehmen sind 97 nationale Marktführer und 32 Weltmarktführer. Im Durchschnitt erzielten sie zuletzt 40 Prozent ihres Umsatzes mit Marktneuheiten und Produktverbesserungen, die sie vor der Konkurrenz auf den Markt brachten. Zusammen meldeten die Mittelständler in den vergangenen drei Jahren 2292 nationale und internationale Patente an. Die TOP 100 planen in den kommenden drei Jahren rund 9500 neue Mitarbeiter einzustellen.

Der Mentor des Wettbewerbs, Ranga Yogeshwar, ehrte Jochen und Thomas Friedrich jetzt beim Deutschen Mittelstands-Summit in Essen.

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Erstellt:
06.07.2016, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 42sec
zuletzt aktualisiert: 06.07.2016, 01:00 Uhr

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