Tübingen

Die Französischen Filmtage haben begonnen

Am Mittwoch wurden die 37. Französischen Filmtage Tübingen/Stuttgart am gewohnten Ort im Kino Museum eröffnet.

28.10.2020

Von del/wit

Doch es war anders als sonst: Die kurz zuvor verkündeten Corona-Beschlüsse des Bundespolitik haben selbst ahnungsvolle Gemüter im Organisatorenteam letztlich doch kalt erwischt. Auch die Kinos müssen ab nächste Woche bis Monatsende dichtmachen.

„Wir haben keine Wahl“, seufzt Fimtage-Chef Christopher Buchholz auf Nachfrage kurz vor Eröffnungsbeginn. „Die Hälfte des Festivals ist dann weg“. Es betrifft 54 Vorstellungen in Tübingen und Reutlingen, die wegfallen. Nicht alle diese Filme können online abgerufen werden.

Buchholz kennt „keinen, der im Kino krankgeworden ist. Ich find’s verrückt“. Er hofft, dass das Tübinger Festival jetzt nicht auch finanziell Probleme bekommt. Online laufen die Filmtage, soweit möglich, weiter, wie vergleichbare Festivals, etwa in Lübeck oder Leipzig, von vornherein.

„Nach 37 Jahren haben wir es endlich geschafft, Cannes zu übertrumpfen“, sagte SWR-Landesdirektorin Stephanie Schneider, die gestern durch den Eröffnungsabend führte. „Cannes lief lächerliche drei Tage. Aber wir schaffen mindestens vier.“

Die Moderatorin versuchte der spürbar gedrückten Stimmung eine große Portion Humor entgegenzusetzen. Oberbürgermeister Boris Palmer kritisierte die Entscheidung des Bundes, ab Montag Kultureinrichtungen und Restaurants zu schließen. Eine letzte Chance, dies zu verhindern, sieht er auf Landesebene anhand der konkreten Verordnungen zur Umsetzung des Lockdowns. Gemeinsam mit anderen Bürgermeisterkollegen wolle er sich am Donnerstag dafür beim Ministerpräsidenten stark machen.

Das TAGBLATT wird am Donnerstag ausführlich über die Eröffnung berichten.