Stadtwerke finden die Kurve

Die Einfahrt zum Tübinger Parkhaus Altstadt Mitte soll neu gestaltet werden

Das Parkhaus Altstadt Mitte am Stadtgraben in Tübingen muss dringend saniert werden. Die Stadtwerke Tübingen als Betreiber wollen die Gelegenheit nutzen und die Einfahrt umbauen. Autofahrer sollen endlich bequem um die Ecke zur Auffahrt lenken können. Auch sollen Parkplätze breiter werden.

02.09.2016

Von Gernot Stegert

Die Einfahrt zum Parkhaus Altstadt Mitte ist doppelt schwierig: Erst muss der Bogen zur Schranke genommen werden, dann die Ecke zur Auffahrt. Bilder: Sommer

Die Einfahrt zum Parkhaus Altstadt Mitte ist doppelt schwierig: Erst muss der Bogen zur Schranke genommen werden, dann die Ecke zur Auffahrt. Bilder: Sommer

Tübingen. Die Einfahrt des Parkhauses Altstadt Mitte (früher Am Stadtgraben) ist bei Autofahrern berüchtigt. Je größer das Auto, desto schwieriger ist die enge Auffahrt gleich hinter der Einfahrt zu nehmen. Lackspuren in unterschiedlichen Farben am Beton gegenüber zeugen von missglückten Versuchen. Sicherheitshalber wurde vor Jahren ein Teil der Betonwand entfernt. Doch die enge Kurve ist geblieben.

Zudem ist die Eingangsschranke vor der Auffahrt so weit vorne platziert, dass auch der rechte Winkel von der Abbiegespur ins Parkhaus nicht leicht zu schaffen ist. Folge: Viele Autofahrer ordnen sich nicht auf der Abbiegespur ein, sondern bleiben auf der Straße Am Stadtgraben und fahren von dort ins Parkhaus. Das führt zu Rückstaus, vor allem im Berufsverkehr.

Nun wollen die Stadtwerke Tübingen (SWT) den beiden Ärgernissen ein Ende bereiten. SWT-Geschäftsführer Wilfried Kannenberg sagt im Gespräch mit dem TAGBLATT: „Das wird ein sehr attraktives Parkhaus werden.“ Konkret: Die Schranke mit dem Ticketautomaten soll weiter nach innen verlegt werden, berichtet der zuständige Abteilungsleiter Frank Raible. Dadurch soll die Abbiegespur als solche auch wieder benutzt werden. Möglich ist das nur, weil auch die Auffahrt in die höheren Parkdecks nach innen verschoben werden soll. Das heißt: Eine neue Rampe wird in der Parkhausmitte gebaut, die alte verschwindet. Es steht ein aufwändiger Umbau bevor.

Und noch eine dritte Verbesserung für Autofahrer kündigen die Stadtwerke an. Die Parkplätze sollen breiter werden. Die Autotypen sind im Laufe der Jahre immer breiter geworden und der Platz zum Parken damit kleiner. Viele Menschen können die Autotüren nicht mehr ganz öffnen und nur noch schwer aussteigen. Auch dieser Unmut ist bei den Stadtwerken angekommen. Abhilfe ist auf zwei Wegen möglich, wie Raible erklärt: „Wir können Parkplätze zusammenlegen nach dem Prinzip drei zu zwei oder wir müssen Stützpfeiler verschieben.“

Die Stadtwerke-Verantwortlichen haben sich jetzt entschlossen, aus dem Oder ein Und zu machen. Es habe zwar einen Preis – neue Stützen finanziell, und die Zusammenlegung kostet Parkplätze. Doch beide Umbauten seien möglich. „Die Parkhäuser sind nur zu Spitzen wie dem Umbrisch-Provenzalischen Markt voll“, berichtet Kannenberg. Ansonsten würden Autofahrer immer einen freien Platz finden – und sei es auf einem der oberen Decks.

Sehr aufwändig sind neue Stützpfeiler, technisch seien sie aber auf den Ebenen 5 bis 13 möglich, sagt Raible. Infrage kommen sie für die SWT überhaupt nur, weil ohnehin eine grundlegende Sanierung des Parkhauses ansteht. Die letzte vor zehn Jahren „war zum Teil mangelhaft“, sagt Kannenberg. Die SWT befänden sich noch im Streit mit ausführenden Firmen. Immer wieder überprüfe ein Gutachter den Zustand der Parkdecks. Hauptproblem sind die Tausalze im Winter, die den Beton anfressen. Die Bausubstanz müsse grundlegend erneuert werden, berichtet Raible. Teilweise müssten wohl ganze Deckenteile herausgeschnitten und neu betoniert werden, vermutet er. In diesem Zug könnten dann auch Stützen versetzt werden.

Die Kosten für diese Komplettsanierung und die Umbauten seien noch nicht zu beziffern, sagt Kannenberg. Ein Gutachten müsse noch abgewartet werden. Baubeginn soll im Herbst 2017 sein. Das Parkhaus müsste dann vorübergehend komplett geschlossen werden. Ein Teil könne über das Parkhaus König abgefangen werden. Denn mit dem Umzug der Augenklinik zum Jahreswechsel 2016/17 würden im König rund 100 Plätze frei, so Raible.

Auch mit Aussparung zu eng.

Auch mit Aussparung zu eng.

Zum Artikel

Erstellt:
02.09.2016, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 41sec
zuletzt aktualisiert: 02.09.2016, 01:00 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen

Sie möchten diesen Inhalt nutzen? Bitte beachten Sie unsere Hinweise zur Lizenzierung.

Push aufs Handy

Die wichtigsten Nachrichten direkt aufs Smartphone: Installieren Sie die Tagblatt-App für iOS oder für Android und erhalten Sie Push-Meldungen über die wichtigsten Ereignisse und interessantesten Themen aus der Region Tübingen.

Newsletter


In Ihrem Benutzerprofil können Sie Ihre abonnierten Newsletter verwalten. Dazu müssen Sie jedoch registriert und angemeldet sein. Für alle Tagblatt-Newsletter können Sie sich aber bei tagblatt.de/newsletter auch ohne Registrierung anmelden.
Das Tagblatt in den Sozialen Netzen
    
Faceboook      Instagram      Twitter      Facebook Sport
Newsletter Prost Mahlzeit
Sie interessieren sich für gutes und gesundes Essen und Trinken in den Regionen Neckar-Alb und Nordschwarzwald? Sie wollen immer über regionale Gastronomie und lokale Produzenten informiert sein? Dann bestellen Sie unseren Newsletter Prost Mahlzeit!