Auf dem Weg nach 2030

Die Dußlinger Gemeindeverwaltung veröffentlicht Pläne zur Orts-Entwicklung

Unter Mitwirkung von Bürgern hat Dußlingen Ideen zur eigenen Zukunft zusammengetragen. Nun steht das Konzept der Verwaltung, das in künftigen Debatten als Richtschnur gelten soll.

05.07.2016

Von Eike Freese

Nach links unten, also Richtung Rammert, soll Dußlingen nach Wunsch des Gemeinderats auch in der Fläche wachsen. Bild: Grohe

Nach links unten, also Richtung Rammert, soll Dußlingen nach Wunsch des Gemeinderats auch in der Fläche wachsen. Bild: Grohe

Dußlingen. Wie zahlreiche andere Gemeinden auch, machte sich Dußlingen im vergangenen Herbst daran, Bürger, Fachleute und Gemeinderäte zu fragen, wie der Ort im Jahr 2030 aussehen soll. Über einzelne Ergebnisse hatten wir im TAGBLATT berichtet. In dieser Woche nun wird die Verwaltung die Ergebnisse des Beteiligungs-Prozesses gebündelt vorlegen und ihr Ortsentwicklungskonzept veröffentlichen – samt einer Auswahl von Maßnahmen, die sie für realisierbar hält. Zu den wichtigsten gehören unter anderem diese:

Dem Ziel Innen- vor Außenentwicklung soll vor allem die Bebauung des Sannwald-Areals als „Dichter-Viertel“ dienen: Hier entstehen bald 46 neue Wohneinheiten. Das Rilco-Areal könnte ebenfalls bebaut werden, nur ist dafür die Kooperation der Eigentümer notwendig. Davon abgesehen hat die Gemeinde selbst keine Flächen innerorts mehr zur Verfügung. Wenig Möglichkeiten weist das derzeit aktualisierte Baulücken-Kataster aus. Deshalb, so zumindest die Verwaltung und der Gemeinderat, sei ein neues Baugebiet Hofstatt/Rote Halde, so wörtlich im Konzept, „zwingend erforderlich“: In Dußlingen herrsche, so Hölsch, „deutlicher Bedarf“ nach üblichen Einfamilienhäusern.

Der Plan, die Bahn- und Bus-Stopps in Dußlingen auf die Naldo-Wabengrenze zu legen, könnte binnen zweier Jahre aufgehen – wenn nur der Kreistag Tübingen dabei mitspielt.

Um die Park-Situation für Autofahrer zu verbessern, werden in der öffentlichen Gemeinderats-Sitzung an diesem Donnerstag um 18 Uhr erste Ideen diskutiert. Rund um die Dußlinger Ortsmitte gibt es immerhin rund 360 Stellplätze. Möglich, so Bürgermeister Thomas Hölsch, sei es etwa, Parkmöglichkeiten besser auszuweisen, Kurzzeit-Stellplätze festzulegen oder in bestimmten Bereichen kostenpflichtige Parkplätze einzurichten.

Um den Vereinen bessere Rahmenbedingungen zu bieten, werden die Regeln zur Vereins-Förderung zeitgemäßer gestaltet. Bürgermeister Thomas Hölsch zeigt sich zudem überzeugt, dass die neuen Hallen an der Steinlach für mehr Attraktivität der Vereine sorgen.

Ob kurzfristig flächendeckend Tempo 30 in Dußlingen eingeführt werden kann, ist von den Entscheidungen des Regierungspräsidiums und des Landkreises abhängig.

Ebenfalls bereits am kommenden Donnerstag ist das Radrouten-Konzept Thema im Gemeinderat. Es soll dafür sorgen, dass Dußlinger besser Anschluss an die Wege durchs Steinlachtal bekommen, und zudem innerorts Lücken schließen.

Eher im Konjunktiv formuliert sind die möglichen Maßnahmen, um mehr bezahlbaren Wohnraum zu schaffen: „Sofern die Gemeinde kostengünstige Bauflächen erwerben kann, sollen diese für die relevanten Nutzergruppen zur Verfügung gestellt werden“, heißt es im Konzept. Zudem wird hier auf die fehlende Förderung von Bund und Land verwiesen. Auch um den Busverkehr zu verbessern, sind Absprachen, diesmal mit dem Landkreis, vonnöten. Der örtliche Einzelhandel kann – „mit Einschränkungen“, so Thomas Hölsch – etwa über neue Bebauungspläne oder Park-Konzepte gestärkt werden. Zuvörderst aber seien die Dußlinger selbst gefragt, „eine Änderung des Einkaufsverhaltens“ vorzunehmen.

Ein Dorf- oder Mehrgenerationen-Café in der Ortsmitte könnte im Alten Rathaus entstehen. Dazu ist allerdings ein Pool an Ehrenamtlichen nötig, die auch langfristig den Betrieb gewährleisten.

In weiter Ferne scheint das von vielen Gemeinderäten und Bürgern gewünschte Schwimmbad auf dem Höhnisch zu liegen. Die Fläche dafür ist zwar gesichert, doch der notwendige Enthusiasmus in den Partnergemeinden Nehren und Gomaringen hält sich derzeit in Grenzen.

Ergebnisse der Bürgerbeteiligung und weitere Maßnahmen stehen im Konzept zur Ortsentwicklung, das von Freitag an auch im Internet auf www.dusslingen.de für Jedermann zum Herunterladen bereitsteht.

Gemeinderats- und Bürgerstimmen sind mit drin

Im vergangenen Herbst startete die Bürgerbeteiligung zum Ortsentwicklungskonzept der Gemeinde Dußlingen. In gemeinsamen Arbeitsgruppen hatten die teilnehmenden Bürger unter anderem und in dieser Reihenfolge Energie und Klimaschutz, ein Dorf-Café, ein Schwimmbad, Nachverdichtung und einiges weiteres gefordert. Gemeinderäte wollten ebenfalls das Schwimmbad, Nachverdichtung und bezahlbaren Wohnraum. Das Ludwigsburger Büro Kölz hat mit die Ergebnisse zusammengetragen, der Gemeinderat über deren Realisierbarkeit beraten. Bürgermeister Thomas Hölsch und Hauptamtsleiterin Iris Manz stellten das Konzept jetzt öffentlich vor.

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Erstellt:
05.07.2016, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 51sec
zuletzt aktualisiert: 05.07.2016, 01:00 Uhr

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