Kreis Tübingen

Die DLRG warnt: Dünnes Eis!

Die Eisflächen in der Region tragen lange noch nicht. Es herrscht Lebensgefahr, warnt die DLRG.

18.12.2022

Von hz

Dünnes Eis auf dem Neckar in Rottenburg. Bild: Lucie Schweizer

Dünnes Eis auf dem Neckar in Rottenburg. Bild: Lucie Schweizer

Temperaturen bis minus 16 Grad verwandeln die Region Neckar-Alb in eine Winterlandschaft und lassen Seen, Teiche und Flüsse gefrieren. Es bilden sich erste Eisschichten. Die vermeintliche Idylle ist aber trügerisch, betont die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) Region Neckar-Alb in einer Pressemitteilung.

In vielen Fällen sei die Eisdecke noch viel zu dünn: „Eine gefährliche Versuchung für Spaziergänger und Sportbegeisterte.“ In vergangenen Tagen hätten sich aber immer wieder Wagemutige aufs noch brüchige Eis begeben, darunter Jugendliche und Kinder. Die DLRG warnt: „Die Eisflächen in der Region tragen lange noch nicht. Es herrscht Lebensgefahr!“

Vor Betreten einer Eisfläche solle man sich beim zuständigen Amt über die Tragfähigkeit informieren und auf behördliche Freigabe warten. Die zuständigen Behörden stellen fest, ob das Eis durchgehend tragfähig ist und weisen dies entsprechend am Ufer aus. Bei stehenden Gewässern müsse das Eis dazu mindestens 15 Zentimeter, bei Bächen und Flüssen sogar 20 Zentimeter dick sein. Örtliche Warnhinweise seien in jedem Fall ernst zu nehmen.

Auch bei Freigabe solle die Eisfläche nie allein betreten werden. Dunkle Stellen im Eis und starker Pflanzenwuchs seien Indizien für dünnes Eis. Geräusche wie Knistern oder Knacken seien deutliche Warnsignale, bei deren Auftreten die Eisfläche unverzüglich auf direktem Weg zu verlassen sei. Grundsätzlich sollten sich Wintersportler nur an bewachten Gewässern und nie allein aufs Eis wagen. Eltern sollten ihre Kinder über die Gefahren auf zugefrorenen Seen aufklären.

Die DLRG gibt zudem Tipps für Notsituationen: „Um ein Einbrechen im Eis zu verhindern, legen Sie sich am besten flach hin, um das Gewicht zu verteilen, und bewegen Sie sich dann in Bauchlage in Richtung Ufer. Sollte es dennoch zu einem Eisbruch kommen, die Arme ausbreiten, um so ein Untertauchen des Kopfes zu verhindern. Laut um Hilfe rufen! Versuchen Sie, sich flach auf das Eis zu schieben. Ein Aufstützen wird die Eiskante weiter abbrechen lassen. Wenn es wieder trägt, schieben oder rollen Sie sich flach in Bauch- oder Rückenlage auf die Eisfläche und kriechen Sie zum Ufer.“

Wer eine Notfallsituation beobachtet, solle umgehend einen Notruf (112) absetzen, so die DLRG: „Machen Sie weitere Passanten auf den Unfall aufmerksam und helfen als Team. Nutzen Sie Hilfsmittel wie Leitern, umgedrehte Schlitten, Bretter, Hockeyschläger, Abschleppseil – kurzum alles was lang und stabil ist. So können Sie Gewicht auf der Eisfläche verteilen und die Distanz zur eingebrochenen Person wahren sowie sicher überbrücken.“

Der Wasser-Rettungsdienst in Baden-Württemberg und die örtliche Feuerwehren sind über die Notrufnummer 112 erreichbar. Die DLRG-Einsatzgruppe in der Region Neckar-Alb hält geschultes Personal wie Einsatztaucher und Strömungsretter sowie geeignetes Rettungsgerät zur Eisrettung vor.