Lothar Späth liebte die Musen

Die Besuche des geschäftigen Landesvaters in Tübingen

Er war den Künsten immer zugeneigt. Und deshalb hat sich Lothar Späth, der jetzt im Alter von 78 Jahren gestorben ist, in Tübingen stets gern blicken lassen.

18.03.2016

Von wit

Archivbild: Heiss

Archivbild: Heiss

Tübingen. In Späths Amtszeit fiel die segensreiche Landeskunstkonzeption, die Kunststaatssekretär Hannes Rettich für ihn bastelte: Immer noch Grundlage für die prosperierende Kultur im Südwesten.

Späth brachte es aber auch fertig, bei aller Terminhatz eines Ministerpräsidenten mal eben in der verhältnismäßig engen Osiander-Buchhandlung aufzukreuzen, um 1986, unter dichtgedrängten Bewunderern, dort seinen Bestseller „Wende in die Zukunft“ zu signieren – den Personenschützern brach vermutlich der Angstschweiß aus.

In der Kunsthalle, etwa bei Picasso im selben Jahr, fühlte sich der geschäftige Landesvater besonders wohl, weshalb er noch 1996 als Jenoptik-Chef den Moderator für ein Podium zu „25 Jahre Kunsthalle“ gab (Bild). Nur eines gelang ihm nie: Götz Adriani an ein größeres Museum im Ländle zu locken.