Ehrenbürgerwürde
Die Aberkennung rückt näher
Alle Fraktionen sind sich nach Lektüre der Studie über den früheren Tübinger Oberbürgermeister Hans Gmelin einig.
Die Linken-Fraktion zog gestern Abend im Kulturausschuss ihren Antrag zurück. Stattdessen gibt es einen interfraktionellen Antrag: „Die Ehrenbürgerwürde von Hans Gmelin wird aberkannt.“
Die große Einigkeit bescherte dem Gremium die Studie von Niklas Krawinkel, die am vergangenen Montag öffentlich im Rathaus vorgestellt wurde. Sie bestätige „die tiefgreifende Verstrickung“ des früheren Oberbürgermeisters „in das nationalsozialistische Unrechtsregime“, heißt es in der Begründung. Hans Gmelin sei an den Verbrechen der Nazis und insbesondere am Völkermord an den europäischen Juden beteiligt“ gewesen. Daher und vor dem Hintergrund der bereits aberkannten Ehrenbürgerwürden von Adolf Scheef und Theodor Haering sei es „zwingend“, auch Hans Gmelin die Ehrenbürgerwürde abzuerkennen.
Den interfraktionellen Antrag will der Gemeinderat am Montag, 5. März, beschließen. Dann geben die Fraktionen auch eine Stellungnahme ab.
Zum Dossier: Hans Gmelin - Aberkennung der Ehrenbürgerwürde