Filmfest

DiCaprio, Pitt und Tarantino bejubelt

Vor der Premiere von „Once upon a time ?“ löst der Auftritt von Stars und Regisseur eine wahre Hysterie aus.

23.05.2019

Von DPA

Daumen hoch: Quentin Tarantino. Foto: Alberto Pizzoli/afp

Daumen hoch: Quentin Tarantino. Foto: Alberto Pizzoli/afp

Cannes. Wenn der Jubel vor Filmbeginn ein Gradmesser wäre, dann hätte Quentin Tarantino die Goldene Palme beim Filmfest Cannes sicher. Denn noch bevor im Premierensaal an der Croisette sein mit Spannung erwartetes Werk „Once upon a time... in Hollywood“ begann, wurden der Regisseur und seine Stardarsteller Brad Pitt, Leonardo DiCaprio und Margot Robbie im Saal und am roten Teppich frenetisch gefeiert. So eine Hysterie löste in diesem Jahr keine andere Premiere beim Festival aus.

Zu den Galagästen gehörten am Dienstagabend Fatih Akin, Adrien Brody, Andie MacDowell und Timothée Chalamet. Ein bisschen mussten sie sich aber alle gedulden, denn Tarantino ließ zunächst noch eine Nachricht verlesen. Er wünsche sich, dass nichts Entscheidendes über den Film verraten wird.

Es ist das Jahr 1969. Leonardo DiCaprio spielt Rick Dalton, einen Fernseh- und Kinostar, der vor allem auf die Rolle des Bösewichts gebucht ist. Brad Pitt wiederum gibt seinen Stuntman und loyalen Freund Cliff Booth, der Dalton ans Set und durch die Stadt chauffiert. Immer wieder schneidet Tarantino Ausschnitte aus Daltons Filmen und TV-Serien dazwischen – wie schon der Titel „Once upon a time... in Hollywood“ erahnen lässt, ist dies auch eine Hommage ans Hollywood längst vergangener Tage.

Ein bisschen zu unentschlossen und gemächlich schlingert die Geschichte dann allerdings dahin. Wer auf Tarantinos Markenzeichen – lange Dialogsequenzen, pumpende Musik und explosive Gewalt wie in „Inglourious Basterds“ oder „The Hateful 8“ – wartet, wird enttäuscht. Erst langsam kristallisiert sich heraus, was der zweifache Oscarpreisträger dieses Mal erzählen will. Doch genau darüber soll ja nichts verraten werden.

Was allerdings nicht lange ein Geheimnis bleiben wird, sind die Performances seiner Helden: Leonardo DiCaprio glänzt als sinkender, an sich zweifelnder Schauspielerstern. Vor allem aber Brad Pitt ist in Hochform und strahlt eine Coolness aus, wie man sie lange nicht bei ihm sah. Ob Tarantino aber 25 Jahre nach seinem Kultfilm „Pulp Fiction“ den Triumph von damals wiederholen kann, scheint doch unwahrscheinlich. Aliki Nassoufis