VfB Stuttgart

Der zweite Anlauf des Sprinters

Nach der Rückkehr kämpft Erik Thommy darum, eine wichtige Rolle einzunehmen.

07.08.2020

Von CARLOS UBINA

Ist zurück: Erik Thommy. Foto: Tom Weller/dpa

Ist zurück: Erik Thommy. Foto: Tom Weller/dpa

Stuttgart. Die Szene dauert gerade einmal acht Sekunden – vom Befreiungsschlag bis zum Abschluss. In dieser Zeit verdichten sich viele von den Qualitäten, die Erik Thommy als Fußballer auszeichnen: Tempo, Technik und ein Tor. Der Flügelspieler erzielte es im vergangenen November, als er aus der eigenen Hälfte startete, den Kölnern davonlief und letztlich Torhüter Timo Horn überwand. Die Fans von Fortuna Düsseldorf lieben den Treffer zum 2:0-Sieg gegen den Erzrivalen, weil Thommy damals noch für die Rheinländer stürmte.

Neun Monate und fünf Bundesliga-Tore später trägt der 25-Jährige wieder das Trikot mit dem Brustring. Thommy ist nach einer Saison Ausleihe zurück beim VfB Stuttgart. Zweifel begleiteten ihn zunächst ins Schwabenland nach dem Abstieg der Düsseldorfers. Es war nicht klar, ob sich für Thommy ein Platz im VfB-Kader findet. Ein Transfer stand zur Diskussion. Doch nach dem Start in die Vorbereitung betont der Sportdirektor Sven Mislintat: „Erik Thommy ist eine sehr gute Verstärkung für uns.“ Weil sich für den Trainer Pellegrino Matarazzo mehr Optionen in der Offensive ergeben.

Denn Thommy ist nicht nur schnell, er erfüllt auch seine taktischen Aufgaben gewissenhaft. Das war schon so, als Thommy im Winter 2018 verpflichtet wurde. Er kam für 500 000 Euro als Nobody vom FC Augsburg. Er fand rasch seinen Platz im Team. Bis zu seinem Abgang im Juli 2019 sind es dann 33 Erstliga-Einsätze geworden (drei Tore). Zuletzt kamen 34 für die Düsseldorfer hinzu, da sich im vergangenen Sommer die Situation für den Spieler an der Mercedesstraße etwas verzwickt darstellte.

Der damalige VfB-Coach Tim Walter bevorzugte Spieler für das Zentrum und weniger für die Außenbahn. Zudem erhielt Thommy trotz des Abstiegs mit den Stuttgartern die Möglichkeit, weiterhin erstklassig zu spielen. Also verabschiedete er sich ohne Groll. Jetzt nimmt er voller Ehrgeiz einen zweiten Anlauf, um beim VfB eine wichtige Rolle zu spielen. Er kann rechts wie links außen auflaufen, was die Variante ergibt, dass Nicolas Gonzalez oder Silas Wamangituka durch die Mitte stürmen könnten.

Trainer plant mit Rückkehrer

Fertig wäre also der schwäbische Konterangriff, da nach dem Karriereende von Mario Gomez nur Sasa Kalajdzic und Hamadi Al Ghaddioui als Stoßstürmer vorgesehen sind. „Es fühlt sich gut an, wieder hier zu sein“, sagt Thommy, der nach dem zweiten Abstieg hintereinander wieder oben bleibt. „Ich plane mit ihm“, sagt Trainer Pellegrino Matarazzo. Dass Thommy für die neue Saison die Rückennummer elf erhält, deutet jedoch daraufhin, dass er nicht zu den ersten Kandidaten gehört, die Stuttgart noch verlassen sollen.

Wie kaum ein anderer Spieler kümmert sich Thommy um seinen Körper. Krafttraining, Gymnastik, Ernährung und Erholung – alles Themen, die der Flügelflitzer ernst nimmt. „Meine Devise ist: Wer viel investiert, wird am Ende auch viel ernten“, sagt Thommy. Mit dieser Einstellung gibt der gebürtige Ulmer den vielen jungen Talenten im Kader ein gutes Beispiel. Nun muss er nur schnell seinen Platz finden, um für den VfB neue Sololäufe zu starten. Carlos Ubina

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Erstellt:
07.08.2020, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 33sec
zuletzt aktualisiert: 07.08.2020, 06:00 Uhr

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