Leichtathletik

Arne Gabius: Der letzte lange Anlauf

Für seinen großen Traum vom Olympia-Marathon muss der Ex-Tübinger LAV-Läufer Arne Gabius jetzt eine Top-Zeit liefern. Corona hat die Planungen des Altmeisters durcheinandergewirbelt.

10.04.2021

Von SID

Schnell umgeplant: Statt in Hamburg startet Arne Gabius jetzt in Siena. Hier ist er beim Frankfurt-Marathon zu sehen. Foto: Eibner

Schnell umgeplant: Statt in Hamburg startet Arne Gabius jetzt in Siena. Hier ist er beim Frankfurt-Marathon zu sehen. Foto: Eibner

Hamburg. Der Urlaub war längst eingereicht, die Betreuung für Sohn Frederik Bosse organisiert, alles war auf diesen 11. April ausgerichtet – in seiner Heimatstadt Hamburg wollte sich der Ex-Tübinger Arne Gabius endlich seinen ganz großen Traum von Olympia verwirklichen. Doch dann wurde der Elite-Marathon an der Elbe wegen Corona abgesagt, das Ersatzrennen eine Woche später in Enschede ist für den Arzt keine Option. „Am 18. April habe ich im Krankenhaus Dienst“, sagt Gabius. Also musste der Altmeister schnell umplanen – und rennt jetzt am Sonntag in Siena/Italien.

40 Jahre ist Gabius mittlerweile alt, Siena ist seine letzte Chance auf einen Olympia-Marathon. Und die will er mit aller Macht nutzen. Auf dem 5-km-Rundkurs auf dem Flughafen wolle er sich deshalb selber noch einmal „richtig wehtun“, es aber auch „genießen“. „Es ist mein ganz großer Traum, in Sapporo meine Karriere zu beenden“, sagte der ehemalige deutsche Rekordhalter (2:08:33 Stunden). Wegen der zu erwartenden Hitze in Tokio war der Klassiker über 42,195 km in den Norden verlegt worden.

2015 lief Gabius seine Bestzeit, fiel dann für Rio aber verletzungsbedingt aus. Und nun ist die Konkurrenz in Deutschland auf dem Weg zum Mega-Event in Japan (23. Juli bis zum 8. August) so groß wie seit Jahren nicht. Für die drei Startplätze bei den Männern bewerben sich fünf Kandidaten. Und derzeit hat Gabius, Vize-Europameister über 5000 m von 2012, die schlechtesten Karten. Denn der neue deutsche Rekordhalter Amanal Petros (2:07:18), Hendrik Pfeiffer (2:10:18), Simon Boch (2:10:48) und Richard Ringer (2:10:59) haben die geforderte Norm von 2:11:30 Stunden bereits unterboten.

Gabius war zuletzt im Oktober in London unter widrigen Bedingungen 2:14:25 Stunden gelaufen, eine 2:10er Zeit traut sich der Assistenzarzt in der Kardiologie aus Stuttgart aber auch zu. „Ich gehe davon aus, dass ich das kann“, sagte Gabius, der als Arzt bereits vollständig gegen Corona geimpft ist. Auf die Impfung habe er „schon reagiert“, es fehlen deshalb ein paar Kilometer in der Vorbereitung, aber das soll keine Ausrede sein: „Ich bin zuversichtlich und habe gut trainiert.“

Kartoffeln, Nudeln, Säfte

In den letzten Stunden bis zum großen Lauf legt Gabius nun die Füße hoch. Und „das große Essen geht los: Kartoffeln, Nudeln, Säfte“, sagte Gabius: „Pro Tag nehme ich bis zum Start 1200 bis 1400 Gramm Kohlenhydrate zu mir.“ Damit ihm auf dem Weg zum ganz großen Traum nicht die Kräfte ausgehen.

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Erstellt:
10.04.2021, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 16sec
zuletzt aktualisiert: 10.04.2021, 06:00 Uhr

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