Ski Alpin

Der doppelte Beuz

Die deutschen Rennläufer überzeugen auch bei der zweiten Abfahrt in Kitzbühel, erneut gewinnt aber ein starker Schweizer. Schwere Stürze bleiben diesmal aus.

25.01.2021

Von SID

Schnell und sicher unterwegs: Der Schweizer Beat Feuz gewann auf der Streif auch das Rennen am Sonntag. Foto: Joe Klamar/afp

Schnell und sicher unterwegs: Der Schweizer Beat Feuz gewann auf der Streif auch das Rennen am Sonntag. Foto: Joe Klamar/afp

Romed Baumann sah zunächst nicht sehr glücklich aus. Und Andreas Sander ärgerte sich so sehr über seine Fahrt, dass er ein wütendes „Aaah“ durch den Zielraum schrie, dann die Skistöcke auf seine Tasche feuerte und den Helm gleich hinterher. Doch der Ärger war schon bald vergessen.

Als am Sonntag die zweite Abfahrt auf der berüchtigten Streif in Kitzbühel beendet war, da durften neben dem Doppel-Sieger Beat Feuz (Schweiz) auch die deutschen Schussfahrer lächeln: Mit Rang fünf und sechs bestätigten Baumann und Sander knapp drei Wochen vor dem WM-Rennen in Cortina d?Ampezzo ihre Topform.

Baumann war „mega happy“ über „meine beste Platzierung seit langem“. Genau genommen hatte er zuletzt im Dezember 2015 Rang fünf bei einer Abfahrt belegt. Doch die Deutschen wollen mehr – endlich rauf aufs Siegertreppchen. Gerne schon bei der nächsten Abfahrt am 7. Februar in Garmisch-Partenkirchen. Oder, noch besser: beim WM-Rennen am 14. Februar.

„Wir gehören sicher zu dem Kreis, der um die Medaillen mitfahren kann“, sagte Alpinchef Wolfgang Maier nach dem zweiten Rennen am Sonntag, auch wenn er wie gewohnt betonte: kann. Denn: „Bei solchen Rennen weißt du natürlich nie, wie die Umstände sind.“ Seine Abfahrer jedenfalls haben das Podium fest im Blick – das hatten sie, genau genommen, schon an diesem Wochenende auf der legendären Streif . „Ich wollte unbedingt ums Podest mitkämpfen“, betonte Sander, der am Freitag im ersten Rennen auf der Streif Rang fünf belegt hatte. „Ich habe auch mitgekämpft“, ergänzte er, „aber die ersten Drei waren zu weit weg.“

Ja, bestätigte auch Romed Baumann, der Achtplatzierte vom Freitag: „Das Podium ist weit weg.“ Doch davon mal abgesehen, sei alles nur noch eine Frage der Zeit: „Wenn du solide, konstant unter die ersten Zehn fährst, wird es auch mal fürs Podium reichen. Da mache ich mir keinen Kopf.“ Am Sonntag fehlten Baumann 0,59 Sekunden zum dritten Rang, Sander 0,62.

Das Maß aller Dinge war dabei erneut Beat Feuz, der nach seinem Sieg am Freitag auch am Sonntag das schnellste Rennläufer war: Bei zwei Abfahrten auf der Streif auch zweimal zu gewinnen, das war zuletzt vor 26 Jahren dem Franzosen Luc Alphand gelungen. „Unglaublich“, sagte Feuz, vor diesem Wochenende war der Schweiter viermal Zweiter in „Kitz“.

Alphands Landsmann Johan Clarey (40) belegte am Sonntag Rang zwei und ist damit nun der älteste Alpine auf einem Weltcup-Podest. Dritter wurde Olympiasieger Matthias Mayer (Österreich), der am Freitag Zweiter hinter Feuz gewesen war. Stürze gab es nach der witterungsbedingten Verlegung des Rennens auf Sonntag und der Entschärfung des Zielsprungs diesmal keine.

Für die Deutschen gilt einstweilen: Was nicht ist, kann ja auch noch werden. Der Blick auf die Ergebnisse der beiden Abfahrten in Kitzbühel stimmte Alpinchef Maier sehr zufrieden, „vor allem, wenn man bedenkt, dass unser Siegläufer fehlt“. Der verletzte Thomas Dreßen hofft nach seinem Schnee-Comeback am Donnerstag freilich noch auf die WM-Teilnahme.

Maier betonte, dass seine Jungs auch ohne Dreßen „wirklich gute Ergebnisse“ ablieferten: „Wir wollten bei der absoluten Weltspitze dabei sein, und wenn du einmal Fünfter und Achter und einmal Fünfter und Sechster wirst, bist du bei der absoluten Weltspitze dabei.“ Jetzt, ergänzte er, „fehlt halt nur noch mal ein Podium.“ sid

Zum Artikel

Erstellt:
25.01.2021, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 41sec
zuletzt aktualisiert: 25.01.2021, 06:00 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen

Sie möchten diesen Inhalt nutzen? Bitte beachten Sie unsere Hinweise zur Lizenzierung.

Push aufs Handy

Die wichtigsten Nachrichten direkt aufs Smartphone: Installieren Sie die Tagblatt-App für iOS oder für Android und erhalten Sie Push-Meldungen über die wichtigsten Ereignisse und interessantesten Themen aus der Region Tübingen.

Newsletter


In Ihrem Benutzerprofil können Sie Ihre abonnierten Newsletter verwalten. Dazu müssen Sie jedoch registriert und angemeldet sein. Für alle Tagblatt-Newsletter können Sie sich aber bei tagblatt.de/newsletter auch ohne Registrierung anmelden.
Das Tagblatt in den Sozialen Netzen
    
Faceboook      Instagram      Twitter      Facebook Sport