Bürgermeisterwahl Kusterdingen

Der „Westerweiterer“

Der Kabarettist und Tübinger Stadtrat Markus Vogt will Kusterdinger Schultes werden.

15.02.2018

Von ede

Markus Vogt  / Archivbild: Sommer

Markus Vogt / Archivbild: Sommer

Auch der Tübinger Stadtrat Markus Vogt will Schultes in Kusterdingen werden. Vogt hat seine Bewerbung abgegeben, wie Benjamin Breisch von der Kusterdinger Verwaltung bestätigte. Er ist mit Amtsinhaber Jürgen Soltau, der wieder antritt, der zweite Kandidat bei der Wahl am 15. April.

Vogt ist 1985 geboren, hat Philosophie, Politik und Soziologie studiert, tritt als Liedermacher und Kabarettist „Häns Dämpf“ auf. Seit 2014 sitzt er für „Die Partei/Stammtisch Unser Huhn“ im Tübinger Gemeinderat, „Die Partei“ holte damals 2,3 Prozent der Stimmen.

Es ist nicht das erste Mal, dass sich Vogt um einen Schultesposten bewirbt. 2012 holte er in Stuttgart bei den OB-Wahlen nur 0,1 Prozent der Stimmen. Bei der Tübinger OB-Wahl im Oktober 2014 erhielt 3,8 Prozent.

„Da habe ich das Ergebnis deutlich gesteigert“, sagte Markus Vogt gestern auf TAGBLATT-Anfrage. In Kusterdingen hofft er auf „50 Prozent plus 1 Stimme“. Und was glaubt er wirklich? „Das ist realistisch“, er sei kein Spaßkandidat.

Er will „gerne Verantwortung für die Kusterdingerinnen und Kusterdinger übernehmen“. Der Kreisverband der „Partei“ habe ihn im Januar bereits einstimmig zum Kandidaten gekürt. Er wolle „unbedingt“. Amtsinhaber Jürgen Soltau mache „seinen Job gut“, aber nach 16 Jahren reiche es, so Vogt. Soltau könne als Vize-Bürgermeister bei ihm anfangen

Das „größte Problem“ in Kusterdingen seien die Verkehrsanbindungen nach Tübingen und Reutlingen. Auch auf den Härten schwebt ihm eine Seilbahn vor, und zwar gleich ein ganzes Netz. Er will Kirchentellinsfurt, die Härtengemeinden und auch Lustnau mit Seilbahnen verbinden. Dann will er zur Kanzlerin Angela Merkel und wie in den fünf ÖPNV-Modellkommunen „alles kostenlos“ anbieten.

Vogts Sympathie für Tübingen scheint zu schwinden. Die Uni-Stadt sei „viel langsamer und undynamischer“ als Kusterdingen, außerdem sei die Härten-Gemeinde viel schöner, so der BM-Kandidat, es gebe auch kein Feinstaub-Problem.

Im Tübinger Gemeinderat fällt Vogt häufig mit satirisch gemeinten Wortmeldungen und Ideen auf – oft nicht zur Freude der anderen Stadträte. Im Oktober 2016 brachte er einen Antrag in den Tübinger Gemeinderat ein, Kusterdingen und Kirchentellinsfurt einzugemeinden. Durch diese „Osterweiterung“ bekäme Tübingen mehr Wohnraum.

Das war „ein schwer wiegender politischer Fehler“, bekennt Vogt, „der einzige, den ich bisher gemacht habe“. Er will als Kusterdinger Schultes Tübingen nach Kusterdingen eingemeinden. Nun also die „Westerweiterung“. Großes Ziel: Den Kreis Tübingen will er mal in Kreis Kusterdingen umbenennen.

In Dettenhausen, wo am 11. November ebenfalls eine BM-Wahl ansteht, will sich Vogt nicht bewerben.

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Erstellt:
15.02.2018, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 14sec
zuletzt aktualisiert: 15.02.2018, 01:00 Uhr

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