Gibt‘s hier eine Taylor Swift?

Der Tübinger Jamclub sucht Talente für einen „Singer Songwriter Sommer“

Wer singt und schreibt gern eigene Songs? Für einen Workshop und ein Konzert sucht der Tübinger Jamclub jetzt musikalische Talente. Und bietet Hilfe beim Komponieren und Arrangieren an.

18.06.2016

Von Ulrich Janssen

Logo Singer-Songwriter-Wettbewerb Jamclub Tübingen

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Tübingen. Mit ihrem „Singer Songwriter Sommer“ wollen Jörg Honecker, Ralf Wettemann und Thomas Maos vom Tübinger Jamclub verborgene Talente in der Stadt und in ihrer Umgebung aufspüren und fördern. Die drei Musiker wenden sich an alle, die schon mal ein eigenes Lied geschrieben haben und lernen möchten, wie man aus einer Idee einen bühnenreifen Song machen kann. „Viele schreiben sehr interessante Sachen“, beobachtete Jörg Honecker, Leiter der Jamclub Musikschule, „trauen sich aber nicht auf die Bühne.“

In dem dreitägigen Workshop Anfang August erfahren die Bewerber, was beim Komponieren beachtet werden muss, wie man einen guten Text zur Melodie findet und wie das Stück arrangiert und instrumentiert werden kann.

Höhepunkt ist der eigene Auftritt: Am Mittwoch, 3. August, stellen sich die Sänger mit ihrem Song auf der Bühne des Tübinger Sparkassen-Carrés vor. Begleitet werden sie dabei live von Musikern des Tübinger Jamclubs.

Honecker, Wettemann und Maos sind erfahrene Musiker, die schon in vielen Bands gespielt haben und selbst komponieren. Alle drei werden sich beim Workshop vom 1. bis 3. August um die Singer-Songwriter kümmern. Zusätzlich übt auch noch der studierte Sänger und Gesangslehrer Vitali Ehret mit den Kandidat(inn)en.

Das Genre des Singer-Songwriters ist schon ziemlich alt, es reicht zurück bis Bob Dylan und Johnny Cash und war ursprünglich auf die Folk- und Countrymusik beschränkt. Mittlerweile tummeln sich aber auch viele Jazzer und Rockmusiker in der Singer-Songwriter-Szene. Aktuell machen vor allem Taylor Swift oder James Blunt Furore.

Der Jamclub hat sich auf die Entwicklung des Genres eingestellt. „Jazz, Rock oder Ethno sind bei dem Workshop erlaubt“, sagt Honecker. Schwieriger ist es bei Bands oder Rappern mit ihrem oft reinen Sprechgesang. „Melodien und Harmonien sollten schon erkennbar sein.“ Singer-Songwriter bedeute zudem, „dass man sich auch selbst auf einem Instrument begleiten kann“, sagt Honecker. Besonders gut geeignet sind dafür traditionell Klavier oder Gitarre, weil sie zur Melodie die Harmonien liefern.

Eine Melodie „mit Wiedererkennungswert“ steht am Anfang jedes Songs. „Bei mir“, sagt Honecker, „tauchen Ideen für gute Melodien meist aus dem Nichts auf.“ Es kann bei einem Spaziergang passieren oder nachts nach der Party.

Eine gute Melodie, ein „Motiv“, begleitet einen im Idealfall ein paar Tage, ehe man beschließt, daraus einen Song zu machen, sagt Honecker. Dann muss zum „Motiv“, der kleinsten musikalischen Einheit, einiges hinzukommen. Die Harmonien zum Beispiel („meist sind das die üblichen vier, fünf Verdächtigen), ein Liedtext, die Strophen. Es braucht an der richtigen Stelle Wiederholungen und alles zusammen sollte am Ende einen schönen Spannungsbogen haben.

Ganz wichtig ist aber, dass der Song zum Singer passt: „Man muss sich selbst kennen.“ Das, meint Honecker, fängt schon bei der Stimmlage an. „Du darfst nicht zu hoch oder zu tief singen.“ Auch solche Themen, meint der Musiker, werden deshalb bei dem Workshop eine Rolle spielen.