Krimi
Der Tote in der Ritterrüstung
Müder „Tatort“ mit den Quotenkönigen Liefers und Prahl dreht sich um den rätselhaften Tod eines alten Burgherrn.
Doch der „König von Münster“ regierte nicht lange: Eine Koalition aus katholischen und protestantischen Truppen eroberte die Stadt, richtete ein Blutbad an und ließ Jan van Leiden und zwei Mitstreiter zu Tode foltern. Ihre Leichen wurden in eisernen Körben an der Lambertikirche aufgehängt, die dort auch heute noch zu sehen sind.
Die kurze Regentschaft des Königs von Münster ist der historische Hintergrund des neuen Tatorts mit den beiden Quotenkönigen Jan Josef Liefers als Gerichtsmediziner Karl-Friedrich Boerne und Axel Prahl als Kommissar Frank Thiel. Leider ist der Krimi bei Weitem nicht so spannend wie die blutige Geschichte von den Wiedertäufern.
Das Familiendrama mit Krimielementen schleppt sich eher zäh dahin. Dazu kommt, dass in der Folge „Tatort: Es lebe der König!“ (13.12., ARD) die üblichen Späßchen rund um das Ermittlerduo diesmal arg aufgesetzt wirken.
Diesmal müssen die beiden Haudegen, die der ARD regelmäßig Rekordquoten bescheren, den Mord an einem waschechten Burgherrn aufklären: Manfred Radtke, der als „Kirmeskönig“ ein Vermögen gemacht hat und in einem wunderschönen Wasserschloss residiert, ist in seiner Ritterrüstung im Burggraben ertrunken.
Naheliegende Frage: Ist er hineingefallen oder wurde er geschubst? Der Vorfall passt seiner Tochter Claudia (Sandra Borgmann) überhaupt nicht in den Kram, denn sie will aus dem alten Gemäuer eine Art historischen Erlebnispark machen und hat Sponsoren eingeladen, die jetzt abgeschreckt sein könnten.
Als sich herausstellt, dass der tote Kirmeskönig dement war, kommt zwar etwas Schwung in die festgefahrenen Ermittlungen. Doch das kann diesen Krimi auch nicht mehr retten.