OB-Wahl Reutlingen

Der Kampf um die Nichtwähler

Am Sonntag wird der künftige Reutlinger Oberbürgermeister ermittelt. Vier Kandidaten treten am Sonntag im zweiten Wahlgang an.

23.02.2019

Von Thomas de Marco

Drei Kandidaten – und alle wollen nur das eine: möglichst viele Stimmen beim zweiten Wahlgang am Sonntag. Fotomontage: Horst Haas

Drei Kandidaten – und alle wollen nur das eine: möglichst viele Stimmen beim zweiten Wahlgang am Sonntag. Fotomontage: Horst Haas

In der zweiten Phase des Rennens um die Nachfolge von Reutlingens Oberbürgermeisterin Barbara Bosch ist bei den drei aussichtsreichsten Kandidaten Thomas Keck (SPD), Christian Schneider (CDU) und Carl-Gustav Kalbfell (FDP) vor allem eines angesagt gewesen: Häuserkampf. Während die Phase vor dem ersten Urnengang von den großen Podien geprägt war, bemühten sich diese Bewerber nun im Endspurt vor allem mit Solo-Aktionen um Stimmen.

Keck wanderte mit rund 50 Leuten durch den Nordraum, Schneider war als Verkäufer beim Wohltätigkeitsbasar von Inner Wheel und Rotary-Club aktiv, Kalbfell nutzte den nachts bei Minusgraden leeren Marktplatz im Internet zur Illustration des lahmenden Reutlinger Nachtlebens. Dazu kamen jede Menge Auftritte und Bürgertreffs in Bezirksgemeinden und in allen Ecken des Reutlinger Stadtgebiets. Zwischen 80 bis 100 Termine haben die drei Kandidaten in der zweiten Phase des Wahlkampfs hinter sich gebracht.

Vor allem aber ist das Trio von Haustür zu Haustür getingelt. Gut zehn solcher Überraschungsbesuche seien pro Stunde möglich gewesen, hat Kalbfell festgestellt. Mit diesem kräftezehrenden Häuserkampf wollen die Kandidaten vor allem eines erreichen: eine höhere Wahlbeteiligung. Die lag beim ersten Urnengang lediglich bei 39,5 Prozent. Rund 88 000 Wählerinnen und Wähler können am Sonntag entscheiden, wer der künftige Chef im Reutlinger Rathaus wird.

Bei der Briefwahl ist jedenfalls schon mal eine Steigerung zu verzeichnen: Bereits über 9360 Reutlingerinnen und Reutlinger hatten am gestrigen Freitag ihre Entscheidung per Brief eingesandt, vor dem ersten Wahlgang waren es noch rund 8500 gewesen. Das kann ein Hinweis auf eine höhere Wahlbeteiligung sein – oder nur daran liegen, dass für Sonntag gutes Wetter vorhergesagt wird.

OB Barbara Bosch ist bis 2. April im Amt

Im ersten Wahlgang hatte niemand im Bewerberfeld die erforderliche absolute Mehrheit erreicht: Thomas Keck holte 29,7 Prozent, Christian Schneider 29,5 und Carl-Gustav Kalbfell 19,9. Cindy Holmberg von den Grünen kam auf 16,3 Prozent und zog danach zurück, Andreas Zimmermann wählten 2,7 Prozent. Im zweiten Wahlgang fällt nun auf jeden Fall eine Entscheidung, denn da reicht die einfache Mehrheit. Amtsinhaberin Barbara Bosch hat am 2. April ihren letzten Arbeitstag, ihr Nachfolger beginnt einen Tag später.

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Erstellt:
23.02.2019, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 06sec
zuletzt aktualisiert: 23.02.2019, 01:00 Uhr

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