Deutsche Handballer testen gegen Katar

Der Kampf um Olympia beginnt

14 Spieler darf Handball-Bundestrainer Sigurdsson mit nach Rio nehmen. Erste Bewerbungen für ein Ticket können gegen Katar abgegeben werden.

11.03.2016

Von SEBASTIAN SCHMID

Uwe Gensheimer kehrt zur Nationalmannschaft zurück. Foto: Eibner

Uwe Gensheimer kehrt zur Nationalmannschaft zurück. Foto: Eibner

Leipzig/Berlin. Handball-Bundestrainer Dagur Sigurdsson hat seit dem 31. Januar ein Luxusproblem. Durch den 24:17-Finalsieg gegen Spanien sicherte sich das Team des Deutschen Handballbunds (DHB) bei der Europameisterschaft in Polen nicht nur sensationell den Titel, sondern qualifizierte sich zudem für die Weltmeisterschaft im kommenden Jahr in Frankreich sowie für die Olympischen Spiele im Sommer in Rio (5. bis 21. August).

Das Problem dabei: Vor dem Start der Spiele in Brasilien steht für Sigurdssons Team kein Pflichtspiel mehr an. Die Gefahr, dass angesichts der eigentlich bedeutungslosen Testspiele die Wettkampfhärte verloren geht, ist nicht von der Hand zu weisen. Dass die Nationalspieler die kommenden Spiele allerdings zu locker nehmen, ist indessen nicht zu befürchten. Denn mit den beiden Testspielen gegen den WM-Finalisten und Asienmeister Katar heute in Leipzig (18 Uhr/ARD) und am Sonntag in Berlin (15 Uhr/Sport 1) beginnt für alle DHB-Akteure der Kampf um eines der 14 begehrten Olympia-Tickets.

"Die Tür steht allen Spielern offen", sagte Sigurdsson. Neben den 18 Europameistern wollen beispielsweise Uwe Gensheimer, Patrick Groetzki und Paul Drux ins Team, die in Polen verletzungsbedingt fehlten. Sogar der vor dem Turnier vom Trainer für EM-Held Andreas Wolff ausgebootete Keeper Silvio Heinevetter darf hoffen. "Für mich gibt es bei den Nominierungen nicht dir Trennung zwischen Europameistern und anderen. Ich schaue nur auf die Leistung", stellt Dagur Sigurdsson klar. Gegen die umstrittene Söldner-Truppe aus Katar stehen elf Europameister im Kader, darunter der Balinger Martin Strobel und der siebenfache Final-Torschütze Kai Häfner (TSV Hannover/Burgdorf). Der Göppinger Manuel Späth rückt für den verletzten Kreisläufer Erik Schmidt (Hannover) nach. Im Duell der Kontinentalmeister will sich das DHB-Team fürs 24:26 im WM-Viertelfinale 2015 revanchieren.