Querpass

Der Betze bebt nicht mehr

Die Straße hoch zum Betzenberg hat ihren eigenen Charakter behalten.

09.10.2017

Von ARMIN GRASMUCK

In vielen Kurven windet sie sich eng aus der Kaiserslauterner Innenstadt hinauf zu der Fußballarena, die heute den Namen des größten Helden der Stadt trägt: das Fritz-Walter-Stadion. Über Jahrzehnte hatte der Betze, wie die Pfälzer ihre Kultstätte kraftvoll zu rufen pflegen, den Ruf einer Festung, die nur schwer zu knacken ist. Selbst die großen Bayern hatten lange Zeit die Hosen voll, wenn sie zu den Gastspielen bei den Roten Teufeln, den vor Kraft strotzenden Kickern des 1. FC Kaiserslautern, antreten mussten, die in der eigenen Arena robust zur Sache gingen.

Die Tortur begann meist schon auf der Anfahrt. In der schmalen Straße zum Stadion wurde der Mannschaftsbus der Gäste mitunter eingekesselt, die Spieler mit lauten Gesängen eingeschüchtert. Manchmal flogen auch Steine. Autos, deren Kennzeichen keine Hinweise pfälzischen Ursprungs trugen, wurde kurzerhand durchgeschüttelt. Mancher Anhänger war, wie viele Gästespieler, schweißgebadet, als er an dem feurigen Stadion eintraf.

Mit dem Absturz des FCK verlor die Fußballburg ihre Kraft. Der Betze bebt nicht mehr. Mancher Zweitligist verbucht das Auswärtsspiel in der schönen Pfalz heute als besseren Betriebsausflug. Auch die Gäste aus Aserbaidschan konnten relativ entspannt anreisen. Der Weg hinauf zum Betze war frei. Doch auf dem Spielfeld warteten Fritz Walters Erben in Schwarz, Rot und Gold.

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Erstellt:
09.10.2017, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 40sec
zuletzt aktualisiert: 09.10.2017, 06:00 Uhr

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